Blanche 02: Die Versuchung von Jane Christo [Rezension]

Die Profikillerin Blanche hat mittlerweile einen neuen Auftraggeber, den Erzengel Miceal. Zusammen mit ihrem Erzdämon Beliar kämpft sie nun für die andere Seite. Doch als das Waisenhaus, in dem sie eine Zeit lang als Kind gelebt hat, angegriffen wird, wird Blanche von ihrer bewegten Vergangenheit eingeholt. Ein Dämon hat sieben Kinder entführt und auch Saetan hat ein besonderes Interesse an den Kindern, die alle, wie auch Blanche, Halbdämonen sind und aus verbotenen Verbindungen stammen.

Ein für alle Beteiligten kompliziertes und teilweise blutiges Spiel mit plötzlich aus Blanches ereignisreicher Vergangenheit auftauchenden Personen beginnt: Es geht um Macht, Liebe und Vertrauen.

Blanche außergewöhnliche Existenz ruft nicht nur die himmlischen Mächte auf den Plan, auch die Hölle zeigt ein sehr großes Interesse an ihr. Sie verändert sich und entdeckt ungewöhnliche Fähigkeiten an sich, die ihr im Kampf gegen ihre Feinde zugute kommen, besonders gegen ihren Erzfeind Zoey, dessen endgültige Vernichtung noch immer ein vorrangiges Ziel ist.

Wut und Zorn waren bisher die Nahrung für ihren dicken Panzer, der ihre Gefühle und Verlustängste sicher unter Verschluss hielt, doch zeigen sich im Lauf der Geschichte immer mehr Risse in dieser Abschirmung. Blanche öffnet sich nur zögernd ihren Empfindungen und lernt, dass Angst keine Schwäche ist, denn sie hat Angst um ihren geliebten Dämon, der plötzlich vom Erdboden verschwunden ist.

Obwohl sie längst nicht mehr so eiskalt wie im 1. Band handelt, bleibt sie doch die knallharte Blanche, die wir kennen und lieben. Auch einige Nebencharaktere können auf der Sympathieskala punkten. Da ist Nella, eine ehemalige Prostituierte, die sich ausgerechnet Blanche, die beziehungstechnisch eine wahre Herausforderung ist, als Freundin aussucht. Selbst Enzo, ein mächtiger Mafiaboss und bestimmt kein Unschuldsknabe hat eine weiche Seite. Nach ihm streckt ebenfalls das ultimative Böse seine Klauen aus.

Schon auf den ersten Seiten jagt Jane Christo den Leser erneut durch die Metropole Frankreichs – rasant und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wie schon im ersten Band geht es dabei wieder heftig zur Sache. Es wird mit harten Bandagen gekämpft, mit herkömmlichen und ungewöhnlichen Waffen, neue und alte Gegner treffen gewaltsam aufeinander. Selbst vor dem Wahrzeichen von Paris, dem Eifelturm, macht die Autorin nicht halt und lässt ihn, als Schauplatz einer heftigen Schlacht der Dämonen, schwer leiden.

Doch auch als das Tempo ein wenig abnimmt, bleibt der Roman spannend und sehr interessant. Es kommen Dinge ans Tageslicht, mit denen niemand rechnen konnte. Emotionale Verwicklungen, Enthüllungen und besonders die Einblicke in Beliars Vorgeschichte, seinen tiefen Fall zu einem der mächtigsten Dämonen Saetans, sind sehr eindrucksvoll beschrieben. Es brodelt gewaltig in Saetans Reich und unterschwellig bahnt sich ein großer Showdown an, der im 3. und letzten Teil wohl seinen Höhepunkt haben wird.

Mir hat die, obwohl ziemlich mit Gewalt gespickte, aber dennoch herzbewegende Geschichte um Blanche und Beliar sehr gut gefallen. Eine wunderbare Idee von Jane Christo ist auch das Glossar, das sie erklärend dazu geschrieben hat und das sich im Anhang befindet. Ich freue mich jedenfalls „höllisch“ auf den 3. Teil, der hoffentlich bald herauskommt! 😉

Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für diese schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Paperback-Ausgabe von Blanche 02: Die Versuchung von Jane Christo umfasst 200 Seiten und ist im Oktober 2012 im Sieben Verlag für 14,90 Euro erschienen.

Kurzbeschreibung
Es ist nicht einfach, eine Profikillerin zu sein, die die Seiten gewechselt hat. Blanche setzt sich für die Sache der Engel ein, und hat sich mit Saetan einen mächtigen Feind geschaffen. Er plant, ihr ehemaliges Waisenhaus zu übernehmen, um eine Armee aus Halbdämonen aufzustellen. Das schreit nach Geduld, guter Ausrüstung und ausreichend Mantelgeschossen. Doch Blanche hat nicht nur gegen äußere Feinde zu kämpfen, sondern auch mit ihren inneren Dämonen. Die Vergangenheit droht, sie einzuholen. Sie muss sich ihren widersprüchlichen Gefühlen stellen, ansonsten verliert sie Beliar, den Erzdämon, der sie gerettet hat †“ und der sie liebt. Blanche muss kämpfen. Für ihr Überleben. Ihre Freiheit. Um die Liebe.

Über die Autorin
Jane Christo arbeitet seit Mitte der Neunziger in der Medienindustrie. Dort hat sie zunächst im Bereich Grafik-Design angefangen und sich später immer mehr mit Textarbeit beschäftigt. Heute ist sie zuständig für PR, Presse- und Werbetexte, sowie für die Redaktion von Kunden- und Mitarbeiterjournalen.
Blanche †“ Der Erzdämon“ (Rezension) ist der Auftakt ihrer Urban Fantasy Trilogie beim Sieben Verlag. Der dritte Teil erscheint im April 2013 unter dem Titel „Die Entscheidung„.

Pfad des Tigers – Eine unsterbliche Liebe von Colleen Houck [Jugendrezension]

Nach der Trennung von Ren verlässt Kelsey Mumbai und kehrt zurück nach Oregon. Mr Kadam hat ihr den Neuanfang durch eine eigene Wohnung und einen Platz an der Universität geebnet. Kelsey beginnt ein normales Leben und verabredet sich sogar mit anderen Jungen, obwohl sie Ren nicht vergessen kann. Schnell wird ihr klar, dass sie ohne ihn nicht leben will und so ist sie im siebten Himmel, als Ren in ihrer Heimatstadt auftaucht, ihr Nachbar wird und schließlich auch ihr fester Freund.

Als dann wenige Wochen später auch noch Kishan, Rens älterer Bruder, nach Oregon zieht, ist Kelseys Glück vollkommen. Doch das Glück hält nicht lange an, denn da ist schließlich auch noch der dunkle Magier Lokesh, der verhindern will, dass die beiden verwünschten Tiger endgültig von ihren Flüchen befreit werden. Rens Schicksal liegt erneut in Kelseys Händen, als Lokesh Ren entführt.

Alles hängt von Kells und Kishan ab, sie müssen Durgas zweite Aufgabe bewältigen und das göttliche Tuch finden, um Ren zu befreien. Die Bestimmung führt sie zurück nach Asien, denn um zu erfahren, wo sich das Tuch befindet, müssen sie das Himalaja Gebirge besteigen. Hier verbirgt sich „das Tor der Freundschaft“, hinter dem sich eine gefährliche unbekannte Welt mit mystischen und fremdartigen Wesen versteckt. Als es ihnen endlich gelingt das göttliche Tuch zu erkämpfen und sie danach mit dessen Hilfe Ren befreien können, nimmt alles plötzlich eine dramatische Wendung.

Wie der erste Band „Kuss des Tigers – Eine unsterbliche Liebe“ (sh. Rezension), hat mich auch der zweite auf magische Art in seinen Bann gezogen. Obwohl der Hauptteil ohne Ren auskommen muss und Kelsey nur schwer den Annäherungsversuchen von Rens schönem Bruder Kishan widerstehen kann, ist die Geschichte im zweiten Teil extrem mitreißend und spannend. Auf Kelsey und Kishan lauern viele gefährliche Abenteuer und der Schluss ist so schrecklich, dass ich kaum die Fortsetzung, die leider erst im nächsten Frühjahr heraus kommt, erwarten kann.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Lilian (14 Jahre) für diese schöne Buchbesprechung und beim Heyne Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die gebundene Ausgabe von „Pfad des Tigers – Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 2“ von Collen Houck umfasst 592 Seiten und ist im Juni 2012 im Heyne Verlag für 16,99 Euro erschienen. Der Verlag empfiehlt das Buch Jugendlichen ab 14 Jahre.

Kurzbeschreibung
Eine Geschichte voller Romantik, Intrigen und Gefahren vor der atemberaubenden Kulisse Indiens
Die Liebe führte die junge Kelsey einst nach Indien, wo sie den verwunschenen Tigerprinzen Ren von seinem Fluch befreite. Nun kehrt sie zurück in das Land der Mythen und undurchdringlichen Wälder und trifft dort Rens Bruder wieder. Kishan, vor langer Zeit ebenfalls von einem bösen Magier verzaubert, ist in allem das dunkle Gegenstück zu seinem Bruder. Nur in einem Punkt gleicht er ihm völlig: Kelsey hat es ihm angetan, und er setzt alles daran, ihr Herz zu erobern … Nach Kuss des Tigers die atemberaubende Fortsetzung der Bestsellerserie.

In dem indischen Tigerprinzen Ren hat Kelsey ihre große Liebe gefunden. Doch dann verlässt sie ihn und versucht in den USA, an ihr altes Leben anzuknüpfen. Dies gelingt ihr auch fast †“ bis Ren in Menschengestalt vor ihrer Tür steht. Die Sehnsucht hat ihn zu Kelsey getrieben. Außerdem hofft er auf ihre Hilfe, denn auch sein Bruder Kishan wurde dereinst von dem dunklen Magier Lokesh verflucht. Seither streift er als schwarze Raubkatze durch den undurchdringlichen Dschungel Indiens. Ob als Mann oder Tiger: Kishan ist in allem das Gegenteil von Ren, sein Charisma und seine Attraktivität sind so unwiderstehlich wie gefährlich. Vor langer Zeit brach er Rens Herz, als sie um die Gunst derselben Frau warben. Und nun ist es Kelsey, die, ohne es zu wollen, in seinen Bann gerät. Währenddessen schwebt Ren in höchster Gefahr. Nur Kelseys Liebe kann ihn retten †“ doch für wen wird sie sich entscheiden?

Über die Autorin
Colleen Houck studierte an der University of Arizona und arbeitete siebzehn Jahre lang als Dolmetscherin für Gebärdensprache, bevor sie beschloss, sich dem Schreiben zu widmen. Ihr erster Roman Kuss des Tigers erschien zunächst als E-Book im Eigenverlag, eroberte die Herzen der Leserinnen und Leser im Sturm und belegte wochenlang Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste. Die Autorin lebt gemeinsam mit ihrem Mann in Salem, Oregon.

Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea [Rezension]

Den Sternenträgern und ihren Partnern bleiben nur noch wenige Tage, um einen rasenden Nephilim aufzuhalten, dem es gestattet ist alle 700 Jahre am 1. Mai für 7 Tage auf der Erde zu wandeln. Oder sollte man besser sagen, die Erde heimzusuchen? Denn seine Beweggründe scheinen alles andere als friedlich zu sein und die verhängnisvolle Woche hat schon begonnen.
Wer schafft es, wer hat die Macht sich einem tobenden Nephilim entgegen zu stellen und in die Knie zu zwingen, oder ihn gar zu töten?

Ny´lane Bavarro, die mysteriöse, düstere Versuchung auf zwei Beinen, mit einem Körper zum Niederknien und gefährlicher als ein Schlangenbiss, ist den Lesern durch seine beeindruckenden Auftritte in den vorrangegangenen Bänden bestens bekannt. Sein unrühmliches Handeln in der Vergangenheit, seine Herkunft und nicht zuletzt seine Gefühle wusste er geschickt hinter einem harten undurchdringlichen Panzer aus Kaltblütigkeit und Dominanz zu verbergen. Als Tribor, ein nach weiblichem Blut süchtiger Vampir, ist er eigentlich eine große Gefahr für Amy. Doch ausgerechnet er wird von seinem Freund Jonas gebeten, sie zu beschützen. Und obwohl sie so gar nicht in sein Beuteschema passt, weil sie eine Weiße und noch dazu ein Mensch ist, kann er ihr nur sehr schwer widerstehen. Sie weckt Gefühle in ihm, die er schon vor langer Zeit verloren glaubte.

Amy, die beste Freundin von Cira, hat sich vorgenommen, diese harte Nuss zu knacken. Zielstrebig und selbstbewusst lässt sie sich durch nichts und niemanden von ihm abschütteln, insbesondere nicht von Mr. Silver Angel persönlich. Doch es ist nicht nur ihr journalistischer Spürsinn, der sie dazu treibt die Mysterien um Ny´lane aufzudecken. Sie hat sich trotz aller Gegensätze in ihn verliebt.

Die Liebe ist das größte Mysterium auf Erden. Sie zu verschenken heißt, selbst unendlich reich beschenkt zu werden.

Ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein kann, scheint eine der wichtigen Schlüsselrollen in dieser Geschichte zu spielen. Es ist ein steiniger und mit Überraschungen gepflasterter Weg, bis alle Wahrheiten und Lügen aufgedeckt werden, Geheimnisse und Rätsel entschlüsselt sind, um die nahende Katastrophe aufzuhalten. Und das geschieht buchstäblich in letzter Sekunde.

San Francisco, Sierra Leone und die sagenumwobene Bibliothek von Alexandria in Ägypten sind alles Orte, die unsere liebgewonnen Helden aufsuchen müssen, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Alle ziehen, trotz unterschiedlicher Gattungen und Charaktere, an einem Strang, da sie nicht nur durch Geschehnisse in der Vergangenheit miteinander verbunden sind, sondern auch durch tiefe Liebe und Freundschaft. Selbst Lilith, die Körperdämonin mit der herrlich frechen Klappe, schließt sich ihnen an, um ihren Exchef aufzuhalten. Wie immer ist es einfach nur köstlich, wie sie verschiedene Körper besetzt, egal ob Mensch oder Tier, und dem Leser ihre etwas eigenwillige Meinung mitteilt. Wie dieser kapriziöse weibliche Dämon seine endgültige Gestalt bekommt, ist einer der fabelhaftesten Highlights in diesem Roman.

Atemberaubend spannend, wunderschön romantisch und sinnlich, mit einer Portion Gefühlschaos, Humor und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren, schließt Stephanie Madea in ihrem fesselnden und wie immer sehr einfühlsamen Erzählstil in diesem letzten Band der Trilogie den Kreis um die Ringträger und ihre Verbündeten, um Legenden, Wahrheiten und tiefgehender Liebe.

Von der Autorin geschickt ausgeklügelt, schieben sich die verschiedenen Puzzleteile an die richtigen Stellen. Fäden, die in der Vergangenheit gesponnen wurden, werden in der Gegenwart verknüpft, um in der Zukunft bestand zu haben. Alles fügt sich wunderbar zu einem grandiosen Ende zusammen, das alle Beteiligten, auch die Leser, nach viel vergossenem (Herz)Blut, einfach verdient haben. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, ist klar im Vorteil, da der Leser gleich auf den ersten Seiten ohne Umschweife wieder mitten ins Geschehen katapultiert wird.

Mir hat der 3. Teil sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 von 5 Sternen. Vielen Dank für dieses wunderbar fantasievolle Lesevergnügen. Und nein, ich werde mir Ny´lane nicht mit Zöpfen vorstellen, denn irgendwie habe ich mich an seinen rasierten Schädel gewöhnt! Mach´s gut Lilith, auch du wirst mir fehlen. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese hinreißende Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea ist in der Taschenbuchausgabe im August 2012 im Sieben Verlag erschienen. Hier finden sich Rezensionen zu Night Sky 01 und Schwur des Blutes: Night Sky 02.

Kurzbeschreibung
Der mysteriöse Vampir Ny†™lane Bavarro fristet ein Dasein im Schatten. Niemand weiß, wer der gefährliche und sagenumwobene ‚Silver Angel†˜ wirklich ist. Seine einzigartige Gabe, die Gedanken anderer zu lesen, und seine Sucht nach weiblichem Blut, rauben ihm den Glauben an eine Zukunft. Nicht nur deshalb grenzt er sich ab und setzt alles daran, die Journalistin Amy Evans zu verschrecken, um seine unerklärlich tiefen Gefühle für sie nicht zu offenbaren. Die Sternträger kämpfen um das elementare Gefüge der Welt und stellen Amy unter Ny†™lanes Schutz. Aber sie vertraut ihm nicht und erfährt, dass Ny†™lane mehr über ihre grauenhafte Vergangenheit weiß. Sie beginnt, nach der seinen zu forschen, die auf erschreckende Weise mit ihrer verbunden scheint. Als Amy in Diamantenminen und vergessenen Katakomben Afrikas ein unvorstellbares Geheimnis entdeckt, kann nur noch Ny†™lane ihr Leben und das aller Menschen und Wesen retten. Doch Ny†™lane weigert sich, sein Schicksal zu akzeptieren …

Über die Autorin
Stephanie Madea, geboren 1977, wuchs in Norddeutschland auf. In ihrer Jugend fand sie Erfüllung in der Leitung von Sportgruppen wie dem Kinderturnen oder in der DLRG. Sie voltigierte, schrieb nächtelang Prosa und Poesie, vertonte eigene Hörspiele und komponierte Stücke auf der Orgel.

Sie erhielt ihren staatlich geprüften Abschluss zur Wirtschaftsassistentin in Fremdsprachen und Korrespondenz, ließ sich zur Speditionskauffrau mit Handelskammerabschluss ausbilden und erlangte den Titel zur staatlich geprüften Immobilienmaklerin-IMI.

Nach mehrjähriger Berufstätigkeit im In- und Ausland startete sie im kreativen Bereich ihre Selbstständigkeit und tauchte in die Tiefen der Schreibkunst ein.

Seit 2007 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren drei Katzen in einem kleinen Dorf auf Zypern und arbeitet als freie Schriftstellerin.

Stephanie Madea schreibt mit Herzblut für das Paranormal-Romance-Genre. Ihr Debüt †œSklave des Blutes† erschien im Juli 2011 als erster Band der Trilogie „Night Sky†œ. †œSchwur des Blutes† und †œSchicksal des Blutes† erscheinen im Februar und August 2012. Im Herbst 2012 startet eine neue Serie.

Weitere Informationen finden sich auf der Autorenhomepage von Stephanie Madea.

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden [Rezension]

Noir ist die letzte Überlebende einer mächtigen Hexenfamilie. Seitdem ihre Familie von einem Dämon getötet wurde, ist sie auf der Flucht. Sie weiß nicht, dass der Gargoyle Vincent Balentine Tag und Nacht in ihrer Nähe ist, um sie zu beschützen.

Als sie eines Tages in einen gefährlichen Kampf verwickelt wird, kommt Vincent nicht umhin, seine Deckung aufzugeben und ihr zu helfen. Lange hat er davon geträumt, sich ihr zu zeigen, denn er hat sich über die Jahre in Noir verliebt. Doch als Gargoyle darf er sich eigentlich nicht mit einer Menschenfrau einlassen. Zudem wurde ihm von seinem Clanführer ein Fluch auferlegt: Alles was er mit seinen menschlichen Händen berührt, erstarrt zu Stein. Vincent hat einen schweren Stand innerhalb der eigenen Art, weil er nur zur Hälfte ein Gargoyle ist.

Nun, da er sich Noir zu erkennen gegeben hat, kommen die beiden sich näher, denn auch Noir merkt, dass sie füreinander bestimmt sind. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem stierköpfigen Dämon Ceros, der sich bei einem Attentat auf Noirs Familie ein mächtiges Artefakt angeeignet hat.

Inka Loreen Minden hat eine einzigartige Romantic Fantasy Geschichte entworfen, in der es von mythischen Wesen nur so wimmelt. Auch wenn der Hauptteil der Geschichte von Noir und Vincent handelt, lernt man in einem weiteren Handlungsstrang Kara, den weiblichen Wächterengel der Londoner Gargoyles, näher kennen. Kara verliebt sich in den Dämon Ash, der, obwohl er Ceros Handlanger ist, ganz eigene Ziele verfolgt. Ash ist kein gewöhnlicher Dämon und seine Bestimmung, als auch Karas, sind mit den Schicksalen von Noir und Vincent eng verknüpft.

Man taucht direkt in diese wundervolle Geschichte ein. Alles beginnt in London, als Vincent noch der unbemerkte Beschützer von Noir ist. Abwechselnd aus allen Perspektiven der Protagonisten erzählt, bekommt man tiefe Einblicke in ihre Intentionen und erhält so auch Einblicke in ihre Erinnerungen. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, man fühlt in allen Situationen mit ihnen und verfolgt atemlos die Entwicklung der Beziehung zwischen der Hexe und dem Gargoyle. Beide sind aufgrund ihres Lebensstils recht unerfahren in der Liebe und so kommt die Romantik und Erotik nicht zu kurz. Dennoch bleibt der Spannungsbogen recht hoch. Die Schauplätze sind vielfältig in London, Paris und Florenz angesiedelt und einige faszinierende Abstecher führen in die Unterwelt – all das versteckt in der menschlichen Welt wie wir sie kennen. Auch die Engelshierarchie spielt eine große Rolle, gibt sie doch oft den Anstoß, der das Schicksal in die richtigen Bahnen leitet.

Der Roman bietet einen verheißungsvollen Plot mit viel Potenzial für eine oder mehrere Fortsetzungen. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht. Auch alle Nebencharaktere sind interessant und liebevoll gestaltet, sodass ich gerne mehr über sie erfahren möchte. Die verschiedenen Schicksale und Handlungsfäden fügen sich zu einem schlüssigen Gesamtbild am Ende des Buches zusammen. Der Autorin ist es gelungen, einen spannenden, ganz und gar nicht vorhersehbaren Roman zu schreiben, der ungeahnte Wendungen bereit hält und in einem schönen Happy-End abschließt.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für diese aufschlussreiche schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden ist in der Taschenbuchausgabe am 1. September 2012 im Sieben Verlag erschienen. Der 400 Seiten umfassende Fantasy-Roman ist für 14,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Eine Hexe auf der Flucht vor grausamen Dämonen – Ein Gargoyle, ihr heimlicher Beschützer Niemals darf er sich ihr zeigen, niemals darf er sich in sie verlieben, die Konsequenzen wären verheerend. Doch das Schicksal hat andere Pläne. Noir LeMar, die letzte Überlebende eines Hexenklans, ist auf der Flucht vor Dämonen, die einst ihre Familie auslöschten. Sie weiß nicht, dass sie in dem Gargoyle Vincent einen heimlichen Beschützer hat, der sie Tag und Nacht bewacht, während sie versucht, die Mörder ihrer Eltern zu finden. Um Noirs Leben zu retten, muss Vincent seine Deckung aufgeben. Auch wenn zwischen den beiden sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft herrscht, dürfen sie niemals ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. Denn Vincent wurde mit einem Fluch belegt. Alles, was er in seiner menschlichen Gestalt berührt, wird zu Stein.

Über die Autorin
Inka Loreen Minden, die auch unter dem Pseudonym Lucy Palmer, Mona Hanke (Erotik) und Loreen Ravenscroft (Romantasy) schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin (homo-)erotischer Literatur. Von ihr sind bereits 26 Bücher, 6 Hörbücher und zahlreiche E-Books erschienen.

Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Explizite Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.
Mehr über die Autorin findet sich auf ihrer Homepage unter www.inka-loreen-minden.de.

 

Ungeschliffener Diamant von Alice Pung [Rezension]

Ein 32-jähriger Mann, seine im achten Monat schwangere Frau, seine 27-jährige Schwester und die alte asiatische Großmutter in einem lila Wollpyjama werden zu Pionieren, als sie in den 1990er Jahren in Melbourne eintreffen. Die Lebensumstände in diesem wundersamen Australien unterscheiden sich völlig von denen in Phnom Penh. Hier leiden die Kinder höchstens Todesängste, weil sie einen Wrigley´s Spearmint verschluckt haben, und nicht, weil sie auf eine mit Munition gefüllte Kondensmilchbüchse getreten sind. Hier pinkelt keiner auf die Straße, gibt es keine Leprakranken und keine Soldaten der Roten Khmer, die die Menschen in den Massen-Exodos zwingen. Dass in dem kleinen Melbourner Vorort, in dem die Familie schließlich wohnt, ihnen niemand das Essen wegnimmt, müssen sie erst lernen.

Die Krankenschwestern staunen, als die Erzählerin dieser Geschichte mit einem enormen Schopf schwarzer Haare und einem runzeligen Walnussgesicht zur Welt kommt. Für sie ist es das erste chinesische Baby, das sie sehen. „Gute Nachricht“ (Agheare) soll es heißen, weil es im Paradies geboren wird. Und da der Vater sich an die Geschichte von Alice im Wunderland erinnert und seine Tochter auch einen englischen Namen braucht, nennt er sie Alice. Alice wird ist diesem Wunderland aufwachsen und Dinge wie Sicherheit, Überfluss, Demokratie und das kleine grüne Ampelmännchen für selbstverständlich halten. Sie wird an der Universität studieren, natürlich Anwältin werden und einen Herzchirurgen heiraten, beschließt der Vater.

Während der Vater erfolgreich einen Elektroladen eröffnet, wächst Alice zwischen den Fronten ihrer Mutter und Großmutter auf. Beide Frauen leben isoliert und haben sich ausgerechnet die Vierjährige ausgesucht, um ihren unüberwindbaren Hass aufeinander auszuleben. Sie bürden ihr ihre Geheimnisse auf und verurteilen sie gleichzeitig zu Stillschweigen. Alice liebt beide Frauen und so wird sie unfreiwillig zur Plaudertasche. Sie vermutet, dass in Wirklichkeit beide von der anderen Seite gehört werden wollen und sie ihnen durch ihr Plaudern die einzige Möglichkeit verschafft, ihren Kummer nach außen zu tragen.

Auch Alice wird zur Außenseiterin. Die Großmutter steckt sie in wattierte Mao-Anzüge und Alice hat Angst in der Schule in der ungeübten Sprache zu reden. Ihre Stimme klingt dünn und lächerlich, wie eine Kanone, die mit quietschendem Gummispielzeug schießt. Statt Freundinnen, bringt Alice schmutzige Wäsche mit nach Hause. Sie schafft es nicht, die Lehrerin um Erlaubnis zu bitten, auf die Toilette gehen zu dürfen.

Die drei Frauen – Großmutter, Mutter und Tochter – sind die zentralen Figuren in diesem Roman, während der Vater eher im Hintergrund bleibt. Die Familie zeigt keinerlei Ambitionen, sich mit der „westlichen Welt“ auseinander zu setzen und bleibt in ihrer strengen chinesischen Tradition verhaftet. Die Großmutter fordert den ihr zustehenden Respekt als Familienoberhaupt und überwacht alles.

Wart´s nur ab, bis zu älter bist und eine Schwiegermutter hast wie meine. Dann wirst du verstehen„, sagt die Mutter eines Tages zu Alice, als sie bemerkt, dass die Mutter mit glasigem Blick und ausdrucksloser Miene ins Nichts starrt. Doch Alice versteht nicht, ob sie damit die unüberwindlichen Härten des Lebens meint. Mit dem ständigen Seufzen und Lügen und Sterben, was das Leben einer Chinesin ausmacht, will sie eigentlich nichts zu tun haben.

Diesen Vorsatz kann sie nicht umsetzen. Während die Mutter bis spät in die Nacht arbeitet und mit giftigen Chemikalien Goldschmuck für den Verkauf herstellt, muss Alice sich um die Geschwister und den Haushalt kümmern. Dass sie in der Schule gute Noten schreibt und die Hausarbeit verrichtet, ist selbstverständlich.

Eine Nähmaschine rettet Alice schließlich über die Pubertät, die innerhalb der Familie nicht thematisiert wird. Als die anderen Mädchen anfangen, sich für Markenklamotten und Jungs zu interessieren, verbringt Alice Wunder auf ihrer „Janome„. Hier fügen sich alle Einzelteile ihres Lebens zu einem Ganzen zusammen.

Eine Familie ist wie eine Schlange. Wenn der Kopf der Schlange gerade ist, dann ist auch der Rest des Körpers gerade. Wenn aber der Kopf schief ist, dann wird der Körper so schief und krumm wie Ginseng und geht zugrunde„, trichtert man Alice ein, als die Mutter in eine tiefe Depression fällt, und Alice in ihrer Vorbildfunktion komplett das Ruder übernehmen muss. Sie schafft es nicht, zu rebellieren.

Dass Alice dennoch in ihrer Heimat Australien angekommen ist, zeigt sich deutlich, als ihr die Worte fehlen, um der Mutter das Ausfüllen einer Quittung im elterlichen Elektrogeschäft zu erklären. Diese sich entwickelnde Sprachlosigkeit, die Mutter hat es nie geschafft, Englisch zu lernen – Alice vergisst langsam die Muttersprache der Eltern, ist das Synonym für die Veränderung in ihrem Leben. Sie schafft letztendlich den Spagat zwischen dem Mikrokosmos in ihrem traditionellen chinesischen Elternhaus und dem modernen Australien.

Alice Pungs autobiographischer Debütroman „Ungeschliffener Diamant“ ist komisch und verstörend zugleich. Die Autorin nimmt auf humorvolle Art und Weise der Tragik der Lebensumstände dieser entwurzelten Emigrantenfamilie den Ernst und die Düsternis. Sprachlich beeindruckend und ungeheuer intensiv bereitet dieses Buch großes Lesevergnügen – absolut empfehlenswert!

Kurzbeschreibung
Alice kommt als Tochter chinesisch-kambodschanischer Einwanderer kurz nach deren Ankunft in Melbourne zur Welt und wächst dort zwischen zwei Kulturen auf, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten: hier die strenge Tradition der chinesischen Enklave, Hausgötter, Aberglauben und Alltagszeremonien, dort die Freiheit des westlichen Wunderlands, in dem alles möglich scheint. Schon bald kommt ihr die Welt der Eltern exotischer vor als die neue Heimat, wo der Vater einen Elektrohandel betreibt und sich in Arbeit stürzt, während die Mutter Goldschmuck fertigt und an der neuen Sprache scheitert. Irgendwann gehen Alice die Worte aus, um sich mit ihrer Mutter zu verständigen. Mal ernst und verzweifelt, dann wieder leichtfüßig ironisch entfaltet dieses erzählerische Juwel seinen unwiderstehlichen Charme.

Über die Autorin
Alice Pung, geb. 1981, lebt als Anwältin und Schriftstellerin in Melbourne, engagiert sich an Schulen und hält zahlreiche Vorträge an Universitäten in aller Welt. Ungeschliffener Diamant (Originaltitel: Unpolished Gem) ist ihr erster Roman, er erschien 2006, stand auf zahlreichen Shortlists und wurde 2007 als bestes australisches Debüt ausgezeichnet.

In der Edition fünf erschien die deutschsprachige Übersetzung von Marieke Heimburger am 29. August 2012.