Blanche 01 – Der Erzdämon von Jane Christo [Rezension]

Die junge Blanche ist nach Paris zurückgekehrt, um den Tod von Wayne zu rächen. Wayne war ihr väterlicher Freund und Mentor. Er wurde verraten und bei einem Bombenanschlag getötet. Seine Seele, die er schon vor Jahren an Saetan verkauft hatte, landet jedoch nicht wie abgesprochen in der Hölle, sondern in einer Art Zwischenwelt. Saetan lässt keinen Vertragsbruch gelten und schickt seinen Erzdämon Beliar zu Blanche, um die versprochene Seele einzufordern, notfalls nimmt er auch ihre eigene. Beliar gibt Blance für die Übergabe vier Tage Zeit. Doch die Frist verstreicht ungenutzt, denn plötzlich nehmen Ereignisse ihren Lauf, mit denen niemand gerechnet hat – am wenigsten Blanche.

Paris ist der Schauplatz dieses Romans. Die Handlung spielt nicht in den Straßen und Vierteln, in denen sich die Reichen und Schönen tummeln, sondern in den heruntergekommenen Stadtbezirken und Gassen, in denen Mafiabosse blutig und brutal um die Hierarchie kämpfen.

Nicht fühlen! Konzentrieren! Fokussieren! So hatte Wayne Blanche gedrillt, damit sie in diesem Umfeld überleben kann. Eiskalt und schnell reagieren und jegliche Gefühle ausblenden, lautet ihr Motto in den Fußstapfen des Profikillers, in denen sie sich nur in wenigen Augenblicken Emotionen erlaubt. Bevor sie ihre Gefühle zu überwältigen drohen, legt sie sie wieder auf Eis.

Ausgerechnet einer der Höllenfürsten, ein Erzdämon, vermag nun diese Barrieren zu durchbrechen.

Fluchend, nach allen Seiten kratzend und beißend, ist Blanche eine außergewöhnliche Heldin. Ihr Weltbild gerät erheblich ins Wanken, als sie feststellen muss, dass noch eine andere Welt als die ihr bisher bekannte existiert – die Welt der Engel und Dämonen. Doch sie wäre nicht Blanche, wenn sie das wirklich aus der Bahn werfen würde.

Sie traut niemandem, nicht einmal sich selbst, als sie beginnt, heftig auf Beliar zu reagieren. Seltsamerweise fühlt sie bei ihm zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie Geborgenheit und Liebe. Wer kann auch einem trotz unzähliger Narben gutaussehenden Dämon widerstehen, der nach frischem Kaffee und Zimt duftet?

Beliar war ein Warlord. Nachdem ihn Gott fallen gelassen und Saetan sich seiner angenommen hatte, wütete er zornig und grausam unter den Menschen. Doch die Dämonenwelt veränderte sich und auch Belair verspürt durch den Kontakt zu Blanche plötzlich Gefühle, die er nie mehr für möglich gehalten hätte. Sie lässt ihn auf die Liebe hoffen und den harten und schmerzhaften Weg, sich aus Saetans Klauen zu befreien, beschreiten.

Zoey, ein Bösewicht, der Blanche seit ihren Kindertagen Alpträume bereitet, hat sich auch auf einen Tanz mit dem Teufel eingelassen und macht ihr immer wieder das Leben schwer. Ihn endlich zu beseitigen, ist ihr primäres Ziel. Doch immer wieder entkommt er seiner gerechten Strafe.

Jane Christo lässt uns kaum Zeit zum Atmen, wenn sie uns durch die Straßen von Paris jagt. Durch die direkte Sprache, die wunderbar zu Blanche, ihrer Vergangenheit und das Milieu in dem sie sich bewegt, passt, kann man so richtig intensiv in die Geschichte eintauchen. Uns fliegen schon mal Kugeln und Granaten um die Ohren, denn Machtkämpfe unter rivalisierenden Mafiabossen sind eben kein Kindergeburtstag, besonders, wenn dann noch einige Höllenfürsten mitmischen. Ehrlich und unverfälscht, mit Enthüllungen, die überraschender nicht sein können und gut ausgearbeiteten Nebencharakteren, die einem ans Herz wachsen, wird dieser Roman zu einem phantastischen Lesegenuss. Die Dialoge zwischen den Protagonisten sind manches Mal humorvoll und rührend zugleich.

Die Autorin hat wunderbar beschrieben, wie Blanches Eispanzer langsam aber unaufhörlich schmilzt, wie sie sich schrittweise für IHREN Erzdämon öffnet, aber trotzdem nicht ganz von ihren Prinzipien abweicht und sogar einem Erzengel Paroli bietet.

Authentisch, spannend und mitreißend bis zur letzten Seite. Ein wahrer Pageturner!

Auf den 2. Teil freue ich mich schon, denn ein paar sehr wichtige Fragen sind offen geblieben.
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Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für die ausführliche begeisterte Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Blanche – Der Erzdämon von Jane Christo umfasst 210 Seiten. Die Taschenbuchausgabe ist im April 2012 im Sieben Verlag für 14,90 Euro erschienen.

Kurzbeschreibung
Es ist nicht einfach, bei einem Profikiller aufzuwachsen, der seine Seele an den Teufel verkauft hat. Doch als Blanches väterlicher Mentor stirbt, muss sie beweisen was in ihr steckt. Sie wird vom Erzdämon Beliar aufgesucht, der von ihr verlangt, dass sie die Schulden ihres Mentors bezahlt, denn dieser ist nach seinem Ableben nicht wie verabredet in der Hölle erschienen. Beliar übt eine starke erotische Anziehungskraft auf sie aus, und als sich der Dämon in sie verliebt, wird es kompliziert. Um Blanches Vertrauen zu gewinnen, wendet sich Beliar gegen Saetan und nimmt den Kampf mit dessen Höllenfürsten auf, während Blanche ihre eigene Schlacht schlagen muss. Die Welt, die sie kannte, existiert nicht länger, und sie muss sich entscheiden, ob sie leben, oder untergehen will. Ob sie aufgibt, oder sich ihren Gefühlen für den Dämon stellt.

Über die Autorin
Jane Christo arbeitet seit Mitte der 90er in der Medienindustrie. Dort ist sie zuständig für PR, Presse- und Werbetexte, sowie für die Redaktion von Kunden- und Mitarbeiterjournalen.
Mit dem Roman Blanche – Der Erzdämon legt sie ihr Debüt als Urban Fantasy Autorin vor.

Teil 2 der Trilogie, der diesen Herbst beim Sieben Verlag erscheinen wird, ist bereits in Vorbereitung.

Mehr über die Autorin unter facebook.com/JaneChristo oder auf ihrem Blog: JaneChristo.blogspot.com

Die Alchemie der Nacht von Heike Koschyk [Rezension]

Als Christoph Wilhelm Hufeland im Jahr 1780 im Alter von 18 Jahren sein Studium der Medizin in Jena beginnt, hat er sein Ziel fest vor Augen. Er will Arzt werden, nicht weil sein Vater es bestimmt hat, sondern weil er sich mit jeder Faser seiner Seele danach sehnt. Er will beweisen, dass Krankheiten wie die Pocken, das Scharlachfieber oder die Arthritis behandelbar sind, wenn man deren Ursprung kennt. Doch die aufstrebende Universitätsstadt birgt viele Verlockungen und Gefahren, denen sich die jungen Studenten kaum entziehen können. Nächtliche Trinkgelage und willige Frauen lenken vom Studium ab, Duelle unter den Mitgliedern rivalisierender Studentenverbindungen sind keine Seltenheit. So muss Christoph Hufeland mit ansehen, wie sein Kommilitone Albert Steinhäuser von einem Studenten auf offener Straße angegriffen wird. Scheinbar tödlich verwundet bleibt er auf dem Pflaster liegen, während der Angreifer seine Taschen durchwühlt und anschließend unerkannt flieht. Am nächsten Tag erfährt Hufeland, dass Albert Steinhäuser bereits begraben auf dem Friedhof liegt. Hufeland befasst sich mit dem Scheintot und die Möglichkeit, dass sein Freund lebendig begraben sein könnte, lässt ihm keine Ruhe. Er vertraut sich dem Kommilitonen Johannes Vogt an. Gemeinsam begeben sie sich auf den Friedhof, um sich vom Tod Steinhäusers zu überzeugen. Hier erfährt Hufeland von den Machenschaften einer Freimaurerloge, die für ihn so ungeheuerlich sind, dass er beschließt, Jena zu verlassen.

Am Tag seiner Abreise aus Jena begegnet ihm Helene Steinhäuser, Alberts Schwester. Für einen kurzen magischen Moment treffen sich ihre Blicke, nicht ahnend, dass das Schicksal sie Jahre später wieder zusammenführen wird. Helene Steinhäuser flieht einige Woche zuvor aus Königsberg vor der arrangierten Ehe mit einem älteren und ihr gänzlich unsympathischen Mann. In Jena erhofft sie sich Unterschlupf bei ihrem Bruder zu finden. Völlig mittellos kommt sie nach einer beschwerlichen und gefährlichen Reise an und erfährt, dass ihr Bruder Albert tot ist. Ausgerechnet der zwielichtige Johannes Vogt zeigt ihr einen Weg, wie sie zu Geld kommen kann und führt sie zu einer unheimlichen Stätte. Von Visionen gequält wacht sie mit einer Wunde am Arm auf. Viele junge und verängstigte Frauen, die im Accouchierhaus in Jena, der ersten Geburtsklinik und Hebammenlehranstalt des Landes, anzutreffen sind, weisen Narben von ähnlichen Verletzungen auf.

Zur gleichen Zeit praktiziert der fünfundzwanzigjährige Mediziner Christian Friedrich Samuel Hahnemann in Hettstedt. Durch Hygiene versucht er die mittelalterlichen Heilmethoden bei immer wieder auftretenden Krankheiten wie die Ruhr, das Fleckfieber oder das katarrhalische Faulfieber zu bekämpfen. Statt die Erkrankten zur Ader zu lassen, mahnt er zu Reinlichkeit und experimentiert mit Tormentillawurzel, Galläpfeln oder Eichenrinde. Schließlich muss er die Gemeinde verlassen, weil man ihn für einen Scharlatan und Alchemisten hält, der mit dem Teufel im Bunde steht.

Jena ist Ende des 18. Jahrhunderts ein Ort, an dem neben den harmloseren Studentenverbindungen auch Anhänger der Freimaurerlogen zu finden sind. Nachweislich werden in dieser Zeit Versuche mit menschlichem Blut unternommen, Versuche, die zumeist tödlich enden. Die Suche nach der Existenz einer Rezeptur für ein Lebenselixier, ein universelles Allheilmittel, von dem die Gelehrten der Logen hinter vorgehaltener Hand erzählen, betreiben einige mit krimineller Energie, andere, wie Hahnemann und Hufeland, sind davon überzeugt, dass allein die Wissenschaft und die Kraft des Geistes Krankheiten zu heilen vermögen.

Heike Koschyks neuer Roman „Die Alchemie der Nacht“ beschäftigt sich mit den Anfängen der Homöopathie. Wer eines ihrer früheren Werke gelesen hat, wie zum Beispiel „Pergamentum„, in dem sich die Autorin mit dem Leben der Hildegard von Bingen auseinandersetzt, weiß, wie detailliert und profund sie der Historie gerecht wird. Auch in diesem Roman basieren die Charakterbeschreibungen der Protagonisten Christoph Hufeland und Samuel Hahnemann auf Recherchen in historischen Quellen. Die Autorin lässt sich viel Zeit, um die diversen Erzählebenen zusammenzuführen, genauso viel Zeit wie es die geschichtlichen Ereignisse verlangen. Das Ergebnis ist ein komplexer und spannender historischer Roman, in dem die gelernte Heilpraktikerin ihre umfangreichen Kenntnisse über die Homöopathie meisterlich einbindet. Der flüssige, der Zeit angepasste Erzählstil und eine Liebesgeschichte runden das Werk zu einem faszinierenden Lesevergnügen ab.

Der Lesekreis bedankt sich beim Verlag Rütten & Loening für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Der junge Medizinstudent Christoph Wilhelm Hufeland wird Zeuge, wie ein Kommilitone von einem Degenstoß niedergestreckt wird. Als die Leiche unter mysteriösen Umständen verschwindet, versucht er gemeinsam mit Helene, der Schwester des Toten, dieses Rätsel zu ergründen. Sie kommen einer blutigen Verschwörung auf die Spur – es geht um ein allmächtiges Heilmittel, skrupellose Menschenversuche an jungen Mädchen und die düsteren Machenschaften einer Freimaurerloge. Begleitet von Samuel Hahnemann, der seine Heilkunst der Homöopathie erst vollendet sieht, wenn er Gewissheit über eine letzte Frage gewinnt, begeben sie sich auf die Fährte einer geheimnisvollen Rezeptur, die ewiges Leben verheißt. »Heike Koschyk kann man getrost in einem Atemzug mit Historien-Queen Rebecca Gablé nennen.« Gala »Spannender Historienkrimi über die Irrwege der Medizin und die Entwicklung der Homöopathie.« Hörzu

Über die Autorin
Heike Koschyk, 1967 in New York geboren, war Heilpraktikerin mit einer eigenen Praxis und Dozentin für Homöopathie, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg und ist Trägerin des Agatha-Christie-Krimipreises. Mehr Informationen zur Autorin finden sich unter www.heike-koschyk.de oder auch hier im Interview.

Schwur des Blutes: Night Sky 02 von Stephanie Madea [Rezension]

Die junge, attraktive Samantha Wolters kann den schrecklichen Tod ihres Bruders, den sie mit ansehen musste, nicht überwinden und will sich an seinem Mörder rächen. Das ist nicht so einfach, denn dieser ist ein Werwolf und sie ein Mensch. Mit der Journalistin Amy macht sie sich auf, um im Hinterland von San Francisco dem Mörder eine Falle zu stellen. Doch statt den Mörder fängt sie Timothy Fontaine, einen faszinierenden Vampir. Sam und Timothy fühlen sich sehr stark zueinander hingezogen, fast so, als würden sie unter einem Bann stehen. Timothy, der unter einem Fluch leidet, muss Sam aber verlassen, um ihr keinen Schaden zuzufügen. Ist es wirklich ein Fluch, unter dem er steht, oder doch eher eine Gabe, die er kontrollieren kann?

Das Gefüge auf der Welt, das bis dahin in Einklang ist, wird plötzlich durcheinandergewirbelt. Chaos bricht aus, weil bösartige Kreaturen offen ihr Unwesen treiben. Selbst das Wetter spielt verrückt und scheint von einer höheren Macht gelenkt.

Timothy Fontaine ist der Bruder von Josefine, die mit Jonas Bruder Alexander verheiratet ist. Er quält sich mit Selbstzweifeln und Vorwürfen, ob er möglicherweise ein Mörder ist, da ihm nicht nur die Erinnerungen an eine 92 Jahre andauernde Gefangenschaft genommen wurde, auch der Tod seines Vaters Zeemore lastet schwer auf ihm. Zusätzlich leidet er unter diesem Fluch, der alles und jeden bedroht. Er hat seine Gefühle viele Jahre im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis gelegt, doch als er Sam begegnet, beginnt der Eispanzer um sein Herz zu schmelzen. Erst mit Sams Hilfe gelingt es ihm, die Erinnerung wiederzuerlangen. Eine Stimme in seinem Kopf, die sich nach seiner jahrelangen Gefangenschaft zum ersten Mal zu Wort meldet und der er den Namen Ethos gibt, legt er zunächst als Hirngespinst ab. Sie entpuppt sich später jedoch als… nein, das wird nicht verraten! Nur so viel, die köstlichen Zwiegespräche der beiden sind nur eines der vielen Highlights in diesem Roman.

Samantha hat der Tod ihres geliebten Bruders, Beschützers und Geschäftspartners ziemlich aus der Bahn geworfen. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht, mutig ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ihre erste Begegnung mit den Geschöpfen der Mystik ist für sie noch ein Schock, doch je mehr sie in diese Welt eintaucht, desto besser kann sie damit umgehen. Vor allem dann, als sie dem Vampir Timothy ihr Herz schenkt.

Die liebgewonnenen Charaktere aus dem 1. Teil Night Sky haben auch hier wieder einen sehr gelungenen Auftritt. Allen voran Ny†™lane Bavarro, der geheimnisvolle beste Freund von Jonas, der, obwohl ein Dealer und ziemlich undurchsichtiger Charakter, in meinen Augen nur einen wirklichen Makel hat… 😉
Und natürlich Lilith, die Dämonin, die sich, wie schon in Night Sky 01 frech und dreist zu Wort meldet. Lilith ist immer für eine Überraschung gut, wenn sie sich persönlich an den Leser wendet, um ihn im Nachhinein über ihre Untaten aufzuklären. Man weiß nicht, ob man sie lieben oder hassen, oder einfach nur Mitleid mit ihr haben soll, da sie eigentlich nur auf der Suche nach einem passenden Körper ist.
Zunächst agieren Jonas und Timothy getrennt in dem Bemühen ihre Partnerinnen vor Unheil zu beschützen. Schnell merken sie, dass sie nur gemeinsam stark sind, um der Übermacht ihrer tödlichen Feinde zu trotzen. Die Suche nach den magischen Ringen schweißt sie immer mehr zusammen.

Jemand Bösartiges scheint es auf Cira und Sam abgesehen zu haben. Ist es eine Schneise der Verwüstung schlagender, wütender Nephilim, der sich seiner Braut beraubt sieht, oder vielleicht Veyt Constantin, ein Reinblüter, der, machthungrig bis zum Exzess, sogar über Leichen geht?
Die beiden jungen Frauen sind nämlich etwas sehr Besonderes, sie sind Sternträgerinnen…

Jedes schlagende Herz auf der Erde findet sein Pendant am Sternenhimmel. Die hellen Sterne bilden die Sternenträger. Die hellsten sind das Auge, das Ohr und das Herz der neun Fürsten, die über die Welt wachen. Sie sind die Hüter der Gesetzte.†œ

Die neun Fürsten richten jeden, der die Gesetze der „Homo Animal“ übertritt.Ihrer Gerichtsbarkeit und ihrem Urteil mag sich niemand wiedersetzten. Nach ihrem langen Schweigen, wurde Timothy von ihnen verurteilt und mit einem Mal gekennzeichnet.

Jeder dieser sympathischen Helden scheint eine wichtige Figur auf dem Spielfeld des Schicksals zu sein. Jedem ist eine bestimmte Rolle zugedacht, die sich langsam zu offenbaren scheint, denn irgendetwas Großes bahnt sich an. Eine Veränderung zum Guten oder Schlechten, das wird sich wahrscheinlich in dem nächsten Band zeigen. Alles deutet auf einen gewaltigen Showdown hin. Doch bis dahin werden noch einige Rätsel zu lösen, Prophezeiungen zu deuten und bösartige Feinde zu vernichten sein.

Sinnvoll ist es, zunächst den ersten Teil Night Sky 01 zu lesen, da Stephanie Madea nahtlos in den zweiten Teil einsteigt. Mir persönlich gefällt das, da die Handlung nicht durch unzählige rückblickende Erklärungen unterbrochen wird.
In diesem Band zieht die Autorin das Tempo an und treibt den Leser rasant mit wilden Verfolgungsjagden durch den dichten Straßenverkehr von San Francisco, durch die Wildnis und sogar tief unter das Meer. Sie lässt uns kaum Zeit zum Atemholen, da die nächste prekäre Situation schon auf unsere Protagonisten wartet. Wundervoll plastisch hat Stephanie die verschiedenen Kampfszenen beschrieben, so anschaulich, dass ich manchmal versucht war, meine Finger nachzuzählen. Auch das Romantische und Sinnliche kommt nicht zu kurz und fügt sich fabelhaft in die dynamische Story ein.

Übersinnliche Momente, zauberhafte Magie, Spannung, Aktion und der wunderbar fantasievolle Erzählstil der Autorin lassen diesen Roman zu einer sehr gelungenen Fortsetzung und einem himmlischen Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite werden. Ich gebe „Night Sky 02 – Schwur des Blutes“ volle Punktzahl!

Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für die schöne und ausführliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Bei dem verzweifelten Versuch, seinen Vater vor dem Tod zu bewahren, geht eine grausame Gabe auf den Vampir Timothy Fontaine über, die er nicht kontrollieren kann. Seither ist Timothy eine tickende Zeitbombe. Die attraktive Extremsportlerin Franziska Wolters verliert ihren Bruder durch einen Werwolfangriff. Als auch sie ins Fadenkreuz mystischer Wesen gerät, begegnet sie Timothy. Beide fühlen sich zunächst auf seltsame Weise zueinander hingezogen, bis entfesselte Leidenschaft und tiefe Gefühle lichterloh entflammen. Hin- und hergerissen zwischen seinem heißblütigen Begehren und der erdrückenden Angst, zu töten, trifft Timothy die verhängnisvolle Entscheidung, sich von Franziska zurückzuziehen. Doch als Werwölfe Franziskas Leben bedrohen, übernimmt Timothys todbringende Gabe sein Handeln.

Über die Autorin
Stephanie Madea, geboren 1977, wuchs in Norddeutschland auf. In ihrer Jugend fand sie Erfüllung in der Leitung von Sportgruppen wie dem Kinderturnen oder in der DLRG. Sie voltigierte, schrieb nächtelang Prosa und Poesie, vertonte eigene Hörspiele und komponierte Stücke auf der Orgel.

Sie erhielt ihren staatlich geprüften Abschluss zur Wirtschaftsassistentin in Fremdsprachen und Korrespondenz, ließ sich zur Speditionskauffrau mit Handelskammerabschluss ausbilden und erlangte den Titel zur staatlich geprüften Immobilienmaklerin-IMI.

Nach mehrjähriger Berufstätigkeit im In- und Ausland startete sie im kreativen Bereich ihre Selbstständigkeit und tauchte in die Tiefen der Schreibkunst ein.

Seit 2007 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren drei Katzen in einem kleinen Dorf auf Zypern und arbeitet als freie Schriftstellerin.

Stephanie Madea schreibt mit Herzblut für das Paranormal-Romance-Genre. Ihr Debüt „Sklave des Blutes“ erschien im Juli 2011 als erster Band der Trilogie „Night Sky†œ. „Schwur des Blutes“ und „Schicksal des Blutes“ erscheinen im Februar und August 2012. Im Herbst 2012 startet eine neue Serie.

Weitere Informationen finden sich auf der Autorenhomepage von Stephanie Madea.

ASHES †“ Brennendes Herz von Ilsa J. Bick [Rezension]

Die siebzehnjährige Alex wandert allein durch das Gebirge im Waucamaw-Naturschutzpark. Sie hat sich eine Auszeit genommen, um wichtige Entscheidungen über ihr künftiges Leben zu treffen. Als sie morgens beim Kaffee sitzt, tauchen plötzlich Jack und seine schlecht gelaunte achtjährige Enkelin Ellie nebst Hund Mina an ihrem Lagerplatz auf. Eigentlich hat Alex keine Lust auf Gesellschaft, doch dann erschüttert eine Art Blitz die Welt.

Jack stirbt und auch Alex kämpft um das Bewusstsein. Kurz darauf stellt sie fest, dass alle technischen Geräte ausgefallen sind und die Tiere völlig verrückt spielen. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hat, macht sie sich mit der trotzigen Ellie und dem Hund Mina, die beide den Vorfall unbeschadet überstanden haben, auf den Weg zu einer 40 Kilometer entfernten Ranger-Hütte, um dort Schutz und Unterschlupf zu finden.

Die Welt hat sich verändert. Obwohl sie von der Gesellschaft abgeschnitten ist, bemerkt Alex seltsame Auffälligkeiten. So zeigt sich der Mond in einem leuchtenden Blau am Himmel und auf einer Lichtung muss sie entsetzt zusehen, wie zwei Jugendliche eine tote Frau wie Raubtiere ausweiden. Auf ihrem beschwerlichen Weg zur Ranger-Hütte, den sie ohne Ausrüstung bewältigen muss, treffen Alex und Ellie auf Tom. Tom rettet die beiden vor einer Meute Hunde und beschützt sie vor seinem zu einem Kannibalen mutierten Freund Jim.

Tom schließt sich Alex und Ellie an und zu dritt setzen sie ihre Wanderung fort. Als sie den verwaisten Stützpunkt erreichen, verweilen sie dort eine Zeitlang und erfahren, dass die Welt völlig außer Kontrolle geraten ist und die Zivilisation so wie sie kennen, nicht mehr existiert.
Alex verliebt sich allmählich in den aufmerksamen und fürsorglichen Tom. Doch als sie sich gemeinsam auf den Weg zurück in die Stadt machen, werden sie getrennt und Tom schwer verletzt.

Alex versucht Hilfe zu holen. Als zu ihm zurückkehrt, ist Tom verschwunden. Völlig hilflos ergibt sich Alex in ihr Schicksal und lebt eine Weile in der Gemeinde Rule. Rule ist eine seltsame Gemeinschaft, die nach eigenen Regeln lebt und Züge einer Sekte aufweist. Alex fällt es schwer, sich anzupassen und außerdem kann sie Tom nicht vergessen.

Die Autorin Ilsa J. Bick hat eine atmosphärisch dichte Dystopie erschaffen, die ungeheuer authentisch wirkt. Man spürt förmlich die Trostlosigkeit und Verzweiflung, die durch die zum Teil recht grausamen Szenen verstärkt wird. Die Menschen kämpfen ums Überleben und legen jedes zivilisierte Verhalten ab. Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit oder Mitgefühl dem Nächsten gegenüber kann sich niemand leisten.
Alex ist eine geheimnisvolle, starke Protagonistin, die sich dem Leser erst nach und nach offenbart. Die 8-jährige Ellie erscheint zunächst als bockiger, renitenter Quälgeist. Auch ihre Stärken entwickeln sich im Lauf der Geschichte. Dem introvertierten Beschützer Tom ist wohl eher in der Fortsetzung ein größerer Part zugedacht.

Der Klappentext des Buches lässt auf eine Liebesgeschichte schließen, die in dem Buch zwar enthalten ist, aber nur einen sehr kleinen Teil des Hauptgeschehens einnimmt. Wegen der blutrünstigen und barbarischen Szenen würde ich das Buch Jugendlichen ab 16 Jahre oder auch Erwachsenen empfehlen. Nach meinem Empfinden ist es nichts für 14-Jährige, für die der Verlag eine Empfehlung ausspricht. Der Roman ist von der ersten Seite an außergewöhnlich spannend, zähe Längen findet man hier nicht. Der Cliffhanger am Ende macht das Warten auf die Fortsetzung zur Geduldsprobe. Man hängt buchstäblich in der Luft…

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc Jane für die ausführliche Buchbesprechung und beim INK Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

ASHES – Brennendes Herz von Ilsa J. Bick, 502 Seiten, erschienen im August 2011 im INK Verlag.

Kurzbeschreibung
Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle

Über die Autorin
Ilsa J. Bick ist Kinder- und Jugendpsychiaterin, Möchtegernchirurgin und ehemalige Air Force Majorin, widmet sich mittlerweile aber ganz ihrem Autorinnendasein. Am liebsten schreibt sie Jugendbücher und Kurzgeschichten, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ilsa J. Bick lebt derzeit mit ihrer Familie und einigen pelzigen Haustieren in den USA im ländlichen Wisconsin, in der Nähe eines hebräischen Friedhofs. Sie liebt es dort zu leben, über ihre Nachbarn sagt sie: Sie sind sehr ruhig und kommen nur alle Jubeljahre einmal vorbei. Mehr Informationen über die Autorin finden sich auf ihrer Homepage unter www.ilsajbick.com.

Söhne der Luna 03 – Der Fürst der Wölfe von Lara Wegner [Rezension]

Der Lamia Berenike wurden durch die Larvae ein Teil ihrer Kräfte und das Gift ihrer Fänge, der einzige Schutz gegen Übergriffe männlicher Vampire, geraubt. Um nicht aus der Gemeinschaft verstoßen zu werden, will sie sich und ihrer Familie ihren Mut und ihre Unabhängigkeit beweisen und beschließt, sich an den Larvae zu rächen, indem sie den Werwolf Gillian de Garou tötet. Unverzüglich macht sie sich von Rom auf den Weg nach London, obwohl sie weiß, dass sie damit die Friedenspläne ihres Bruders Mica, Oberhaupt der Vampire, und den Waffenstillstand mit den Werwölfen gefährdet.

In London angekommen, muss Berenike feststellen, dass ihr jemand zuvorgekommen ist. Gillian ist bereits tot und sein Vater Juvenal de Garou, der Fürst der Wölfe, ist aus Spanien angereist, um den Mörder zu finden. Der Verdacht fällt auf Branwyn, ein sehr alter Vampir, der Gilllian die Gefährtin geraubt hat. Juvenal und Berenikes Wege kreuzen sich auf seiner Jagd und die Umstände machen die beiden zu Verbündeten. Nicht nur Branwyn stellt eine Gefahr für Berenike dar, sondern ein weiterer Feind, der zunächst unerkannt bleibt, scheint es auf die Geschöpfe der Nacht abgesehen zu haben.

Auch Mica trifft wenig später in London ein. Er verfolgt seine Schwester, um sie von ihren Mordplänen abzuhalten. Als die beiden sich wiedersehen, wird das familiäre Band durch die Aufklärung einiger Missverständnisse langsam wieder stärker. Mica macht Jagd auf Branwyn, der den Frieden zerstören und seinen Platz in der Vampirwelt einnehmen will. Trotz all dieser Verstrickungen kommen Juvenal und Berenike sich näher. Eine ernsthafte Beziehung zwischen den beiden ist jedoch undenkbar, da die Lamia seit Anbeginn der Zeit von den Werwölfen gefürchtet werden. Doch lange können sie nicht gegen ihre aufkeimenden Gefühle ankämpfen…

In diesem dritten Teil der Reihe „Der Söhne der Luna†œ hat Lara Wegner sich selbst übertroffen. Völlig unvorhersehbare Ereignisse haben mich gespannt weiter- und weiterlesen lassen. Berenike, die die Autorin schon im vorherigen Teil eingeführt ein, macht eine unglaubliche Wandlung durch. Sie entwickelt sich von der arroganten und rachsüchtigen Einzelkämpferin in eine loyale sympathische Protagonistin. Juvenal, dessen Name ebenfalls schon in den vorherigen Bänden auftaucht, macht seinem Ruf alle Ehre. Trotz der schweren Schicksalsschläge, die er erlitten hat, verliert er nie die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Mica erscheint wieder so überirdisch und mysteriös, dass ich mir wünsche, die Autorin räumt ihm in einer Fortsetzung mehr Platz ein. Die Wortgefechte zwischen ihm und Juvenal sind sehr amüsant und einfallsreich, auch seine spätere Loyalität Berenikes gegenüber haben ihn für mich noch interessanter gemacht.
Neu ins Spiel kommt Grishan, der Ziehsohn von Gillian, ein Heißsporn und Hitzkopf, den ich aufgrund seiner jugendlichen unbeschwerten Art gleich ins Herz geschlossen habe. Über ihn hoffe ich in den nächsten Bänden auch mehr zu erfahren.

Der Schreibstil ist ungeheuer dynamisch und so bildhaft, dass ich mich ab und zu im grauen London wähnte. Wer die vorherigen Bände gelesen hat, wird diesen dritten Teil lieben. Doch auch wer mit diesem Teil die Reihe beginnt, kann sich auf eine spannende Geschichte mit packender Action, prickelnden Liebesszenen und faszinierenden Wesen freuen. Dieses Buch lässt keinerlei Langeweile aufkommen und ist eine absolute Empfehlung für alle Fans von Urban-Fantasie-Romanen.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc Jane für diese anschauliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Söhne der Luna 03 – Der Fürst der Wölfe von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 240 Seiten, erschienen im November 2011 im Sieben Verlag.
Söhne der Luna 02 – Die Braut des Wolfes von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 273 Seiten, erschienen im März 2011 im Sieben Verlag. (Rezension von Doc Jane)
Söhne der Luna 01 – Im Bann des Wolfes von Lara Wegner. Taschenbuchausgabe, 360 Seiten, erschienen im April 2010 im Sieben Verlag.

Über die Autorin
Unter dem Pseudonym Lara Wegner schreibt Antonia Munoz, Jahrgang 1967, im Bereich Dark Romance. Antonia Munoz ist seit vielen Jahren in der Personalberatung tätig und lebt in der Nähe von Frankfurt. Ihr Interesse für Literatur und Geschichte, insbesondere für die Geschichte Frankreichs, entwickelte sich bereits in ihrer Jugend und führte sie vom Lesen zum Schreiben. †œIm Bann des Wolfes† ist der erste Teil der Serie †œSöhne der Luna†œ.