Verschiedene Veranstaltungen widmen sich in den nächsten Tagen in München Argentinien, dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse.
Die argentinische Dichterin Maria Elena Walsh sagt über die Kultur Argentiniens, sie sei die Kunst zu überleben, ständig zu entdecken und zu erfinden. Entsprechend bunt und lebendig ist das kulturelle Treiben.
Dass der achtgrößte Staat der Erde weit mehr zu bieten hat als Tango, Gauchos und Maradona, zeigt die Frankfurter Buchmesse, die sich im Oktober dem Ehrengast Argentinien widmen wird. Auch München möchte einen Teil dazu beitragen. Literaturhaus, Siemens Stiftung und Instituto Cervantes warten bis zum 05. Oktober 2010 mit einem vielfältigen Programm auf, das sich hauptsächlich auf die lateinamerikanische Literatur konzentriert, aber auch Filme oder Ausstellungen bietet. Nachfolgend einige Veranstaltungstipps:
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Literaturhaus München:
Der in Argentinien geborene Alberto Manguel liest am 21.9.10 aus seinem neuen Roman „Alle Menschen lügen“.
Kurzbeschreibung
Bevilacqua rettet sich aus dem falschen Leben in Buenos Aires nach Madrid. Aber im Exil regieren statt der Zwänge der Diktatur nur Verdacht und Zwietracht. Da hilft es nichts, dass man in seinem Koffer ein mysteriöses Manuskript findet, das ein „Lob der Lüge“ verspricht. Bei dessen Erscheinen erntet Bevilacqua statt Ruhm und Ehre bloß Scham und Untergang.
Raffiniert stellt Alberto Manguels Roman der Lüge eine Falle. Vor Augen und Ohren des Lesers entsteht ein spannender Roman über die schmale Linie zwischen Liebe, Lüge und Verrat, eine melancholische Komödie über das wahre Falsche und das falsche Wahre: „Ein Meisterwerk“, urteilte El País.
„Argentinien unterwegs“ – bei der zweiten Afterworklesung liest Peter Fricke aus „Der Tunnel“ von Ernesto Sabato am 21.09.2010 von 18.30 bis 19.15 Uhr im Foyer. Musik: Enrique Ugarte (Akkordeon), Moderation: Cornelia Zetzsche
Zwei argentinische Stadtschreiber machen außerdem Station in München: Im Rahmen des Projektes Rayuela lebt und schreibt Ariel Magnus einige Wochen in Berlin, Alan Pauls in Zürich (die Tagbücher sind nachzulesen unter blog.goethe.de/rayuela). Ariel Magnus ist am 23.9.2010 („Übersetzer stellen vor“) und Alan Pauls am 2.10.2010 („Diwan“) im Literaturhaus München.
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Siemens Stiftung
Am 29. September folgt mit Samanta Schweblins „Die Wahrheit über die Zukunft†œ (Suhrkamp Verlag) die Lesung einer Autorin, die von der argentinischen Literaturkritik bereits als die beste Erzählerin ihrer Generation gefeiert und mit Julio Cortázar und Adolfo Bioy Casares verglichen wird. In ihrem wundersamen Erzählkosmos verschwinden die Grenzen zwischen Realem und Phantastischem, und der Leser taucht ein in eine aberwitzige Welt, die traumartig überscharf die unsere spiegelt. Auch die hiesige Kritik zeigt sich begeistert: „Der schmale Band liegt leicht in der Hand, sein literarisches Gewicht ist jedoch beträchtlich†œ (Eberhard Falcke, Die Zeit). Samanta Schweblin, 1978 in Buenos Aires geboren, hat Filmwissenschaften studiert und war Inhaberin einer Agentur für Webdesign, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Lesung wird moderiert von Volker Isfort von der Münchner Abendzeitung. Vortrag der deutschen Übersetzung: Hans Jürgen Stockerl.
Die Lesung findet um 19:00 Uhr im Auditorium des SiemensForum München (Oskar-von-Miller-Ring 20) statt. Der Eintritt ist frei.