Münchner Kammerspiele am 18.11.2010 um 20 Uhr im Schauspielhaus
Doppelter Boden: Herta Müller und György Dragomán
Literatur und Repression †“ das ist das Thema dieses Abends. Die aus Rumänien stammenden Schriftsteller Herta Müller und György Dragomán treffen sich zu Gespräch und Lesung.
Moderation: Ernest Wichner – Sprache: Deutsch
Während die Nazi-Ära literarisch reichhaltig abgehandelt ist, findet man zur totalitären Vergangenheit Osteuropas wenige Erzählungen ohne (n)ostalgische Verklärung. Umso schöner, mit Herta Müller (Atemschaukel) und György Dragomán (Der weiße König) zwei sprachgewaltige Vertreter in München zu begrüßen. Die Literaturnobelpreisträgerin und ihr Landsmann haben die Niederungen kommunistischer Diktatur an der eigenen Seele zu spüren bekommen. Müller, die sich weigerte, für den Geheimdienst Securitate zu arbeiten, war Schikanen ausgesetzt, bis sie 1987 nach Deutschland übersiedelte. Dragomán gehörte der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen an. Sein Buch der Zerstörung zeigt die Beklemmung des Systems grandios. Und dessen Doppelbödigkeit: Lauert doch hinter jedem echten Leben die falsche Realität der Stasi-Akten.
Der Eintritt beträgt 12 Euro; ermäßigt 6 Euro.
Es gibt noch Karten bei München Ticket für Veranstaltung.