Kaufingerstraße in München belegt Rang 5 der teuersten Einkaufsmeilen in Europa

Das Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle hat Europas wichtigste Einkaufsmeilen in Hinblick auf die Höhe der Mietpreise untersucht. Die Studie umfasst insgesamt über 100 Straßen in 25 Ländern. Spitzenreiter des Jones Lang LaSalle-Rankings sind die Pariser Champs Elysées, die Moskauer Toplage Stoleshnikov Lane und die New Bond Street in London. Die Münchner Toplage Kaufingerstraße belegt Rang 5 unter den analysierten Einkaufsmeilen.

Die Avenue des Champs-Élysées in Paris, umgangssprachlich auch Les Champs genannt, ist nicht nur eine der großen Prachtstraßen der Welt, sie erzielt auch die höchsten Einzelhandelsmieten in Europa. Internationale Luxusanbieter und weitere Interessenten müssen bis zu 615 Euro/m² Monatsmiete einkalkulieren. Auch im prosperierenden Moskau müssen Einzelhändler tief in die Tasche greifen, um sich erstklassige Ladenlokale in der Toplage Stoleshnikov Lane zu sichern. Bis zu 585 Euro/m² lassen sich dort derzeit erzielen. Moskau hat zudem mit der Tverskaya und der Petrovka Street zwei weitere Toplagen zu bieten. Auch dort liegen die Mieten weit über 400 Euro/m². Die New Bond Street in London komplettiert die Top 3 mit Spitzenmieten bis zu 565 Euro/m².

Auf den Rängen vier und fünf folgen mit einigem Abstand die Grafton Street in Dublin (415 Euro/m²) und die Münchner Kaufingerstraße (300 Euro/m²). Unter den Top 5 haben Kaufingerstraße und New Bond Street im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zugelegt. In München und London liegen die Mieten mehr als 15 Prozent über dem Vorjahresniveau, während sie in Paris, Moskau und Dublin auf dem sehr hohem Niveau verharren.

Die Kaufingerstraße (oft auch falsch Kaufinger Straße geschrieben) ist eine der ältesten Straßen Münchens und gehört zusammen mit der Neuhauser Straße, ihrer Verlängerung, zu den wichtigsten Einkaufsmeilen Münchens.

Die Kaufingerstraße grenzt westlich am Marienplatz an und ist Teil der großen West-Ost-Achse der historischen Altstadt und somit Teil der Salzstraße von Salzburg bzw. Reichenhall über Landsberg in die Schweiz. Sie beginnt am Marienplatz und endet an der Kreuzung Färbergraben / Augustinerstraße, die in etwa die Lage des Grabens der leonischen Stadtbefestigung folgen. Ihre Verlängerung heißt dann Neuhauser Straße.

Bereits in der leonischen Stadtanlage besaß die Kaufingerstraße als Teil der Salzstraße eine besondere Stellung. Schon bald errichteten Münchner Kaufleute hier ihre Wohnhäuser. Das Obere Tor, das die Kaufingerstraße abschloß, galt als ein besonders repräsentativer Bau, der das Gebäudeensemble prägte. Das Obere Tor erhielt bald den Namen Chufringer Tor (interessanterweise immer getrennt geschrieben), bevor sich als Name Schöner Turm etablierte. Bereits vor der urkundlichen Ersterwähnung 1316 hieß die Straße bereits Chufringerstraße. Damit gilt die Kaufringerstraße neben dem Rindermarkt als ältester Straßenname Münchens.

Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Wohnhäuser der Münchner Kaufleute durch Kaufhäuser ersetzt, dessen größter das Geschäftshaus Zum Schönen Turm, heute Hirmer, ist.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Bausubstanz der Kaufingerstraße weitgehend zerstört und schließlich abgetragen. In den 1990er Jahren und nach 2000 wurden die Bauten der 1950er und 1960er Jahre wieder durch postmoderne Baukörper ersetzt.

Die Kaufingerstraße war immer eine verkehrlich sehr bedeutende Achse. Seit Einrichtung der Fußgängerzone 1972 wurde der Individualverkehr wie auch Fahrräder aus der Kaufingerstraße verbannt, dies hat die verkehrliche Bedeutung nur verändert, nicht geschmälert.

Mit durchschnittlich 14.895 Passanten pro Stunde (Wert für 2004) zählt die Kaufingerstraße zu einer der umsatzstärksten Einkaufsmeilen in Deutschland. Zudem sind die Mietpreise pro Quadratmeter mit 260€ (Jahr 2007) in keiner Straße Deutschlands höher als in der Kaufingerstraße.

Quellen: Kemper´s Jones Lang, Wikipedia Foto: Flickr

Missy Magazine – die weibliche Perspektive über Popkultur, Politik und Style

Feminismus ist passé? They don†™t think so.

Am 20. Oktober erschien die erste Ausgabe von Missy Magazine. Missy ist eine neue feministische Frauenzeitschrift zwischen Brigitte und Emma. Die drei Macherinnen Sonja Eismann, Stefanie Lohaus und Chris Köver gewannen im Februar 2008 den mit 25.000 Euro dotierten Hobnox Evolution Contest und somit ihr Startkapital für die erste Ausgabe. Sie setzten sich gegen 1.300 MitbewerberInnen durch.

Sie wollen über Frauen, die Musik machen, Filme drehen, die Welt retten oder auf andere Arten fantastisch sind, über coole Frauen also, über Popkultur, Politik und Style berichten. Dabei will Missy auf die 10.000. Anleitung zur richtigen Diät, dem richtigen Look oder dem richtigen Leben verzichten. Es soll ehrlich über Sex – über homo- und heterosexuellen, heißen, langweiligen oder auch nicht vorhandenen geredet werden, über Klamotten für Frauen, die nicht den gängigen Schönheitsnormen entsprechen. Handarbeit und Kochen sollen einen radikalen Anstrich bekommen. DJs erklären, wie man Platten ineinander mixt, Mechanikerinnen, wie man seinen Keilriemen austauscht und Rechtsanwältinnen, wie man sich von niemandem mehr abzocken lässt.

Ab Oktober 2008 ist das Missy Magazine in allen Bahnhofs- und Flughafen-Handlungen im Bundesgebiet (für 4,50 Euro), der Schweiz, Österreich und Luxemburg sowie in gut sortierten Verkaufsstellen größerer Städte erhältlich.

INHALT – Missy 01/08
DAS MISSY EDITORIAL
FEATURES

DAS MONSTER BIN JETZT ICH †“ Anja Plaschg aka Soap&Skin gilt als neues Wunderkind des österreichischen Pop. Mit uns sprach sie über ihre Jugend auf dem Land, ihre Arbeitsweise und die Gründe, warum man auf alle Erwartungen pfeifen sollte.

IM AUGE DER BETRACHTERIN †“ Die deutsche Fotografin Birgit Wudtke porträtiert Künstlerinnen in ungewöhnlichen Posen. Eine Werkschau.

SCHLAU ANGEZOGEN †“ Diese Frauen wissen Bescheid über Computer, Musik und Wissenschaft und sehen dabei irgendwie super aus. Die besten Streberinnen-Outfits für diesen Herbst.

DREI VON VIER †“ In Burkina Faso werden immer noch jährlich Tausende Mädchen verstümmelt. Lokale Frauenorganisationen kämpfen mit Aufklärung gegen die Praxis †“ und haben damit erste Erfolge.
AM START

ROLLE VORWÄRTS. Caroline Peters über naive Frauenfiguren und ihren Part als Claire in Jean Genets »Die Zofen«
DAS ANDERE GESCHLECHT. We heart Dietmar Dath
LIEBLINGSSTREBERINNEN. Paris Geller aus »Gilmore Girls«
FEMINISMUS-SAMMELKARTE. VALIE EXPORT
WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT? Bernadette La Hengst über ihren Song »Das Echo deiner Eltern«
HÖLLISCH GESTÖCKELT. Sonja Eismanns Mama über die Grausamkeit von Stöckelschuhen
ELECTRIC LADYLAND. Neues aus dem World Wide Web
YO MAJESTY haben keine Angst. vor dem HipHop-Patriarchat
BESTANDSAUFNAHME. Wann hast du dich das letzte Mal aufgrund deines Geschlechts benachteiligt gefühlt?
MACH ES SELBST

EINS, ZWEI, DREI. Wie mischt man zwei Platten ineinander?
ELTERN-ABC. A wie Abstillen von Christiane Rösinger
DEN FINGER IN DER NASE LASSEN. Die Künstlerin Nina Braun über selbst gehäkelte Skulpturen und Frauen in der Skateboard-Szene
BASTELN. How To Knit Your Own Tierchen
REISEFÜHRERIN WIEN. DJ Electric Indigo verrät, wo man am besten tanzen, einkaufen und knutschen kann
TV DINNER. Birnen-Polenta-Tarte aus »The L Word«
SEX

AUA ODER OAAAHHHH? Kamasutra-Positionen im Test
DER RICHTIGE. Unsere Autorin kauft sich einen Vibrator
UNTENRUM. Neues aus der Intimzone
STYLE

STYLE NEID. Nic Koskowski zeigt, was sie anhat
BEAUTY-TIPP. Wie klebe ich mir einen Bart?
KAUFRAUSCH. Superschicke Klamotten aus dem Supermarkt
GRÜN, GRÜN, GRÜN SIND ALLE MEINE KLEIDER. Designerin Andrea Imgenberg verkauft korrekte Mode
POLITIK

»ICH MUSS MIR EINEN VORNAMEN MACHEN«. Nayla Tueni erbte mit 23 Jahren den liberalsten Zeitungsverlag der arabischen Welt
SPIELEN LERNEN. Was mache ich, wenn ich unterbrochen werde?
WAS SIE SCHON IMMER TUN WOLLTE. Zelda Sayre Fitzgerald, das It-Girl der Zwanziger
NACHRICHTEN AbtreibungsgegnerInnen beten für das Leben, Deutschland blockiert EU-Richtlinie gegen Diskriminierung und mehr
EDUTAINMENT

MUSIK mit Barbara Morgenstern, Grace Jones und Dinky
FILM. Lornas Schweigen und mehr
LITERATUR. Martha Cooper, Madonna und neue Fanzines
KUNST. Die Ausstellung »Female Trouble«, die südafrikanische Writerin Faith47 und mehr
COMIC. Fernandas Fabulous Life

In der Süddeutsche Zeitung ist ein ausführlicher Artikel zur Erstausgabe erschienen. Fazit:
„Bei aller Kritik an der ersten Ausgabe: Missy ist ein Magazin, das es schon längst hätte geben müssen.“
Nachzulesen unter dem Titel: Neues Magazin: „Missy“ Männer müssen draußen bleiben.

Na dann, viel Glück und gutes Gelingen!

FrauenEdition München – Seerosenkreis: München, deine Frauen! in der Seidlvilla

Angefangen hat es mit einer Irritation:

Warum nur 4 Frauen unter den 50 Autoren der SZ-Edition? Wo bleiben Ingeborg Bachmann, Barbara Gowdy, Zeruja Shalev und all die anderen wunderbaren Schriftstellerinnen?

Die Antwort fanden Fabienne Pakleppa und Rita Winhart: „Wir stellen sie selbst vor!“ So entstand die FrauenEdition. Kein Verlag, sondern eine offene Gruppe von Frauen, die sich seit 2005 jeden vierten Mittwoch im Monat trifft.

Motto: Münchner Frauen und Münchner Künstlerinnen präsentieren sich und große Autorinnen.

Die nächste Veranstaltung der FrauenEdition findet am Dienstag, den 28. Oktober, um 19.30 Uhr in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München, statt.

Seerosenkreis:
München, deine Frauen!

Es gibt kaum historische Frauen, denen man in München ein Denkmal gesetzt hat, dafür umso mehr Allegorisch-legendäres †“ von der Bavaria bis zum Rotkäppchen. Das gibt zu denken… In der ersten Folge der SZ-Edition großer Autoren finden sich unter 50 Werken gerade mal vier Bücher von Schriftstellerinnen. Das gab zu denken, verursachte Irritationen und veranlasste Fabienne Pakleppa und Rita Winhart, eine Frauenedition zu gründen: eine offene Gruppe, die sich monatlich trifft und Arbeiten von Kolleginnen aus dem schreibenden, bildnerischen oder musikalischen Bereich vorstellt. Moderner Salon, Kontaktbörse, Netzwerk Münchner Frauen, Ort des Austauschs †“ all das ist die Frauenedition in den letzten Jahren geworden. Der Abend bringt Kostproben aus der Produktion. Moderation: Brigitta Rambeck

Eintritt 7,00 bzw. 8,00 Euro

Die FrauenEdition sieht sich darüber hinaus als Kontaktbörse und als Ort des Austausches. Alle Frauen sind dazu herzlich eingeladen.

FrauenEdition München
Treffpunkt jeden letzten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im

Café Luise, Luisenstraße 49, 80333 München

Quelle: Klappentext

KrimiWelt-Bestenliste November 2008

Platz 1 : Mariaschwarz von Heinrich Steinfest

Kurzbeschreibung
Gibt es die perfekte Beziehung? Am ehesten wohl bei jener Symbiose, die ein Wirt und sein Gast eingehen. Wie zwischen Job Grong, dem Wirt, und Vinzent Olander, seinem Gast. Bis zu dem Tag, als Grong ihn vor dem Ertrinken in einem See rettet. Danach ist alles anders. Der See ist ein tiefes Gewässer, das den Namen Mariaschwarz trägt und von dem die Einheimischen meinen, in ihm würde sich nicht nur das Weltall spiegeln, sondern auch ein Ungeheuer beheimatet sein. Als man ein Skelett aus jenem See birgt, ruft das den Wiener Kriminalinspektor Lukastik auf den Plan. Mit famoser Arroganz und gewohnt unkonventionellen Ermittlungsmethoden tritt er in das Leben der Dorfbewohner und stellt Mariaschwarz gewissermaßen auf den Kopf. Doch an manchen Beziehungen gibt es nichts zu rütteln.

Platz 2 : Die Verschwundenen von Jean-François Vilar

Kurzbeschreibung
„Vilar versteht es scheinbar mühelos, mit Zeitebenen zu jonglieren. Es gibt, was die Durchdringung zeitgeschichtlicher Themen angeht, keinen besseren Schriftsteller, keinen, der handwerklich so souverän, inhaltlich so originell und sprachlich so meisterlich wäre. Er macht die Vergangenheit zu einem gegenwärtigen Stoff“ (Aus dem Nachwort von Christian v. Ditfurth). »Sie mögen Paris, die Revolution, den Roman noir, Unverschämtheiten? Vier Gründe, die Romane von Vilar mit Spannung zu verfolgen« (La Quinzaine Littéraire).

Platz 3 : Citizen Sidel von Jerome Charyn

Kurzbeschreibung
Isaac Sidel ist Kandidat der Demokraten für die Vizepräsidentschaft. Er hat es mit skrupellosen Republikanern, betrügerischen Polizisten und korrupten FBI-Agenten zu tun. Doch das ist längst nicht alles, womit sich New Yorks Oberbürgermeister herumschlagen muss. Neben der Unterstützung für den kommenden Präsidenten machen ihm auch mörderische Gangster aus der Bronx, Selbstmordattentäter und ein 85-jähriger Rumäne, bekannt als der Metzger von Bukarest, das Leben zur Hölle. Der Krimi wartet mit der vollen, schillernden Bandbreite des Big Apple auf und strotzt nur so von intelligentem Witz.

Platz 4 : Sterbezeit von Norbert Horst

Kurzbeschreibung
Authentische Polizeiarbeit und die neuesten Methoden der Pathologie: der neue Roman mit Kommissar Kirchenberg Drei Leichen bestimmen den Tag von Kriminalhauptkommissar Konstantin Kirchenberg: Ein Drogentoter, eine alte schwerkranke Frau und menschliche Knochen, die bei Renovierungsarbeiten gefunden wurden und Jahrzehnte alt sind. Kirchenberg lässt die Leichenteile unter anderem mit der Isotopenmethode untersuchen, einer neuen Technik der Rechtsmedizin. Die Ergebnisse der forensischen Untersuchungen führen Kirchenberg zu einer Familientragödie. Deren schreckliches Ausmaß wird ihm aber erst spät bewusst …

Platz 5 : Weißer Schatten von Deon Meyer

Kurzbeschreibung
Er nennt sich Lemmer, er ist weiß, und sein Job ist es, unsichtbar zu sein. Er ist der Bodyguard im Schatten. Als Emma le Roux, eine weiße Südafrikanerin, ihn anheuert, hofft Lemmer auf einen schnellen, harmlosen Job. Er soll Emma zum Krüger Nationalpark begleiten. Sie meint, ihren vor zwanzig Jahren verschwundenen Bruder in den Fernsehnachrichten gesehen zu haben. Angeblich hat er skrupellos vier Wilderer ermordet, die ein Reservat überfielen. Kaum sind sie im Krüger-Park angekommen, muss Lemmer eine giftige Schlange töten, die jemand in Emmas Apartment geschmuggelt hat. Er begreift, dass er einer Sache auf der Spur ist, die etliche Nummern zu groß und zu gefährlich für ihn ist. Dann, nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht, wird Emma schwer verletzt. Allein versucht Lemmer, ihren Angreifer zu finden. Der Showdown beginnt.

Platz 6 : Der Nebel von gestern von Leonardo Padura

Der Nebel von gesternKurzbeschreibung
»Havanna war die aufregendste Stadt der ganzen Welt! Die Nacht hörte nie auf. Als wärs das Normalste der Welt, hast du zwischen Marlon Brando und Cab Calloway gesessen, gleich neben Errol Flynn und Josephine Baker. Mit all den verrückten Leuten, den besten Musikern, die Kuba je hervorgebracht hat. Kannst du dir das vorstellen?« Not macht erfinderisch. Auch Mario Conde, der sich als Antiquar durchs Leben schlägt – kein schlechtes Geschäft in Zeiten, in denen viele Kubaner ihre Bücher zu Geld machen müssen. Eines Tages stößt Conde auf eine außerordentlich wertvolle, seit vierzig Jahren vergessene Bibliothek. All seine Geldsorgen scheinen mit einem Schlag gelöst. Doch dann entdeckt er zwischen den bibliophilen Kostbarkeiten eine Zeitschrift aus den Fünfzigerjahren mit dem Porträt der Bolero-Sängerin Violeta del Río. Ihr Bild und die einzige Schallplatte, die sie vor ihrem rätselhaften Tod aufgenommen hat, verzaubern ihn. Er macht sich auf die Suche nach ihr und dringt vor in das Havanna von gestern, zu den letzten Zeugen jener wilden Jahre, in die Welt der Boleros, der Mafia und der Spielhöllen, aber auch in das zerfallende, melancholische Havanna der Gegenwart.

Platz 7 : Post Mortem von Allan Guthrie

Kurzbeschreibung
Der Broterwerb von Robin Greaves ist bewaffneter Raubüberfall. Als er feststellen muss, dass sein Komplize ein Verhältnis mit seiner Frau hat, werden seine professionellen Prinzipien auf eine harte Probe gestellt. Robin heckt einen teuflischen Racheplan aus. Doch dann bricht die Hölle los: Wie üblich auf simple Gewalt und Geiselnahme ausgerichtet, geht dieses Mal der Überfall auf eine Postfiliale daneben. Ab sofort befinden sich die Bösewichte auf der Flucht vor der Polizei, vor schmierigen Privatdetektiven und einem kaltblütigen Killer, der wohl der Einzige ist, der nicht dem verschwundenen Geld nachjagt. Er wurde eben erst aus dem Gefängnis entlassen und war auf dem Weg zu seiner Mutter, die bei der Post arbeitet.

Platz 8 : Die Augen der Medusa von Bernhard Jaumann

Kurzbeschreibung
Frost liegt auf den Feldern von Montesecco. Doch eine Explosion zerstört die friedliche Winterlandschaft: Die Limousine von Staatsanwalt Malavoglia wurde von einer Granate getroffen. Am nächsten Tag kesselt eine Spezialeinheit der italienischen Polizei ganz Montesecco ein und arbeitet sich zum Haus des 17-jährigen Vannoni vor. Binnen kurzem belagern Journalisten das kleine Bergdorf in der Mitte Italiens. Nach Gutdünken drehen sie den Einwohnern das Wort im Mund um. Schnell wird Montesecco zum kriminellsten Ort des Landes, wo aus einem übersensiblen Jungen ein Killer wird. Es dauert lange, bis die Bewohner aus ihrer Agonie erwachen. Denn Montesecco ist in Gefahr. Und es geht um alles.

Platz 9 : Fragen Sie den Papagei von Richard Stark

Kurzbeschreibung
Kennen Sie Parker? Er ist das durch und durch Böse. Parker ist nach einem Banküberfall auf der Flucht, verfolgt von einer Meute Polizisten mit Spürhunden. Reiner Zufall, dass er auf Tom Lindahl stößt, einen Außenseiter mit Papagei, der ihm eine Fluchtmöglichkeit und ein Dach über dem Kopf bietet. In dem tristen kleinen Ort in Massachusetts schmieden die beiden einen nicht ungefährlichen Plan, und jeder, der diesem in die Quere kommt, scheitert an Parkers Skrupellosigkeit. Parker ist „der hartgesottenste unter den Hartgesottenen, ein wahrhaft furchterregender Typ“ (The Guardian). Mit diesem Thriller beginnt Zsolnay die Wiederentdeckung des Autors Richard Stark. Viele Parker-Romane wurden verfilmt, darunter „Point Blank“ mit Lee Marvin in der Hauptrolle.

Platz 10 : Das Zeichen des Widders von Fred Vargas / Fabrice Baudoin

Kurzbeschreibung
Sommer in Paris. Grégoire und Vincent, zwei halbwüchsige Kleinkriminelle, klauen einem alten Mann die Tasche, deren Inhalt sie erschaudern lässt: vier Haarbüschel, ein Tierschädel, seltsame Bücher über Zauberei, eine Polizeimarke, ein Flakon mit einer dunkelbraunen Flüssigkeit, eine Filmdose mit Zahnsplittern und 30.000 Francs. Am nächsten Morgen wird Vincent erstochen aufgefunden – auf seinem Körper das Mal eines roten Widderkopfes, das Adamsberg auf die Spur eines rituellen Serienmörders setzt. Auch Grégoire schwebt in Gefahr, doch anstatt sich den Bullen anzuvertrauen, versteckt er die Tasche und schnüffelt ihrem Besitzer auf eigene Faust hinterher. Wann wird der »Widder« wieder zuschlagen? – Ein überaus origineller Kriminalfall in Vargas’scher Manier, mit dem außergewöhnlichen Pinselstrich des Comic-Meisters Baudoin.

Quelle: arte.tv

Trennung von Elke Heidenreich ist irreversibel – ZDF lehnt Bitte der Verleger ab

ZDF-Intendant Markus Schächter hat die Bitte nach einer Fortsetzung der Büchersendung „Lesen!“ im ZDF mit Elke Heidenreich, die zahlreiche Verleger in einem offenen Brief an das ZDF gerichtet hatten, zurückgewiesen.

Gestern haben sich die Verlage Goldmann, btb, Luchterhand, S. Fischer, Berlin-Verlag, Kiepenheuer & Witsch, Arche/Atrium, Wagenbach, Eichborn Berlin, Arche Kalender Verlag, Dumont, Frankfurter Verlagsanstalt, Piper und die Verlagsgruppe Random House in einem offenen Brief, die Entscheidung Elke Heidenreich zu entlassen noch einmal zu überdenken, ans ZDF gewandt.

Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Schächter,
sehr geehrter Herr Bellut,
sehr geehrte Mitarbeiter des ZDF

offensichtlich hat die Form der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Elke Heidenreich und dem ZDF bei Ihnen zu Unmut und Kränkungsgefühlen geführt. In dieser Situation bitten wir Sie aber nachdrücklich, Ihrer Verantwortung für den kulturellen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens nachzukommen und Ihre Entscheidung zu revidieren.

Es gibt im deutschen Fernsehen wenige, die sich wie Elke Heidenreich für die Lese- und Buchkultur dieses Landes eingesetzt haben.
Elke Heidenreich hat sich mit grenzenloser Leidenschaft für literarische Werke oft noch unbekannter deutschsprachiger und ausländischer Autoren engagiert.
Sie hat die Diskussion über Bücher und Autoren in diesem Land durch die Sendung „LESEN†œ befeuert, und sie hat einem breiten Publikum auf einzigartige Weise die Literatur nahegebracht.

Wir bitten Sie: Stellen Sie gegenüber dieser Leistung Ihre Bedenken zurück und versuchen Sie, mit Elke Heidenreich zu einer Abmachung über die Fortsetzung ihrer Sendung zu kommen.

Georg Reuchlein (Goldmann, btb, Luchterhand), Antje Kunstmann, Jörg Bong (S. Fischer), Elisabeth Ruge (Berlin-Verlag), Helge Malchow (Kiepenheuer & Witsch), Nikolaus Hansen (Arche/Atrium), Susanne Schüssler (Wagenbach), Wolfgang Hörner (Eichborn Berlin), Elisabeth Raabe und Regina Vitali (Arche Kalender Verlag), Marcel Hartges (Dumont), Joachim Unseld (Frankfurter Verlagsanstalt), Wolfgang Ferchl (Piper), Sabine Dörlemann, Transit-Buchverlage, Klaus Eck (Verlagsgruppe Random House)

Die Antwort von ZDF-Intendant Markus Schächter ließ nicht lange auf sich warten:

„Die Trennung von Frau Heidenreich ist irreversibel. Die Verantwortung dafür trägt allein Frau Heidenreich, deren Verhalten gegenüber dem ZDF und seinen Mitarbeitern für das Unternehmen nicht mehr hinnehmbar war. Dabei geht es nicht um Unmut oder Kränkungsgefühle. Es geht darum, dass das ZDF durch die Vorwürfe und Behauptungen öffentlich herabgesetzt wurde und damit das für eine weitere Zusammenarbeit notwendige Vertrauensverhältnis zerstört ist.“

ZDF-Intendant Markus Schächter erklärte weiter, das ZDF werde mit Nachdruck ein Nachfolgeformat entwickeln und plane für das Jahr 2009 weiterhin sechs Sendungen. Schächter: „Literatur im ZDF findet in einem neuen Format statt. Dazu werden wir Gespräche mit Branchen-Vertretern, Autoren und Verlegern führen, die teilweise bereits anberaumt sind. Das ZDF sieht sich auch weiterhin in der Pflicht, einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung der Lesekultur in Deutschland zu leisten. Am 5. Dezember etwa beschäftigt sich das Kulturmagazin „aspekte“ ausschließlich mit dem Thema Buch.“

Wirklich schade, denn hat Elke Heidenreich mit ihrer Kritik doch wirklich Recht. Kultur findet im Fernsehen doch fast ausschließlich auf Randplätzen statt. Seit das ZDF die Sendung „Lesen!“ vom Dienstag auf den Freitagabend verschoben hat, gingen die Quoten merklich zurück. Denis Schecks Literatursendung „Druckfrisch“ bei der ARD ist eigentlich ein Mitternachtstreff. Die Magazine „ttt – Titel, Thesen, Temperamente“ und „Aspekte“ laufen zu höchst unattraktiven Sendezeiten.

Bleibt ein wenig Hoffnung, dass dieser Missstand erkannt und geändert wird?
Wäre doch nur Marcel Reich-Ranicki Elke Heidenreich nicht so hinterhältig in den Rücken gefallen. Schließlich wollte sie ihn vor Gottschalks Spötteleien über den „Tod eines Kritikers“ doch nur beschützen. Alles vergeblich, der Kritiker ist alt und senil und lässt die Spötteleien grinsend über sich ergehen, und die Kritisierten sitzen am längeren Hebel.

Was im Vorfeld geschah:
Elke Heidenreichs Abrechung mit ZDF, ARD, Sat 1, RTL und Thomas Gottschalk
Lesen! wird abgesetzt – ZDF trennt sich von Elke Heidenreich

Quelle: Börsenblatt