Zum artgerechten Umgang mit Frauen von Rainer K. Liedtke

Zum artgerechten Umgang mit Frauen von Dr. Rainer K. Liedtke

Ironische Spekulationen zu biologischen Ursachen für unser unterschiedliches Verhalten bei Gefühl und Erfahrung.

Der ewige Streit zwischen Mann und Frau führte dazu, daß manche Experten nun behaupten, ein erfolgreiches Zusammenleben dieser beiden Arten sei wenig wahrscheinlich oder gar unmöglich. Wie wir es von Experten erwarten, ist solche Behauptung nicht ganz neu. Sagte doch schon der alte Konfuzius, wenn auch in anderem Zusammenhang, †œWenn über das grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen†œ.
Daher möchte auch ich mich dieser Sache einmal versuchsweise nähern. Zunächst benötigen wir dazu unsere beliebtesten gegenseitigen Vorurteile. Diese lassen sich meiner Meinung nach relativ leicht in zwei Punkten zusammenfassen:
Frauen kommen schon erwachsen auf die Welt,
Männer werden nie erwachsen
Dazu noch ein grundsätzlicher Aspekt: Männer wie Frauen beeinflussen gern andere Menschen. Sie tun es um damit †œwichtig† zu werden. Dort nun fängt meiner Meinung aber gleich schon unser Dilemma an. Männer und Frauen haben ja verschiedene Sichtweisen zum Leben. Um für andere †œwichtig† zu sein, verfolgt der Mann für sich eher das Ziel an mehr rohe Macht zu kommen. Hingegen versucht die Frau für sich damit mehr soziale Anerkennung zu erreichen. Auf dem Weg dahin scheinen Frauen insgesamt konfliktärmer vorzugehen als wir Männer. Dies erkläre ich mir vor allem damit, daß bei ihnen seltener der Typus des Wichtigtuers auftaucht.
Daß dies nun alles so ist, dabei spielen unsere Hirn-Funktionen eine wichtige Rolle. Hiermit meine ich nicht Unterschiede zwischen uns im Sinne von „schlauer†œ oder „dümmer†œ. Es scheinen unsere unterschiedlichen inneren Schaltkreise zu sein, über die alte Gefühls-Programme der Evolution unser Hirn steuern. Schließlich entwickelten wir uns ja erst noch über ein paar etwas einfacher gestrickte Vorstufen. Das startete in der Urzeit bekanntlich noch ziemlich ohne Technik. Seitdem erschufen wir uns dann aber eine ganze Zahl Hilfsmittel, die vorwiegend unserer erhöhten Bequemlichkeit dienen. Soweit es die biologische Weiterentwicklung unseres Hirns betrifft, vermute ich dort eher einen gewissen Stillstand.
Wie auch immer, auch heute setzt sich unser tägliches Verhalten aus Dingen zusammen, die wir gerne in „logisches Denken†œ und „Emotion†œ einteilen. Da wir Männer spekulieren, die Logik sei das Wichtigere, haben wir diese auch für uns gepachtet. Auf kleinere Webfehler komme ich ja noch zu sprechen. Zumindest kann ich es hier schon mal so weit zusammenfassen: Die unterschiedliche Wahrnehmung bei Mann und Frau ermöglicht uns stets gut zu ganz verschiedenen Schlußfolgerungen zu kommen.
Daher sah ich mich hier aufgerufen auch auf ein paar der Ursachen und deren zwangsläufige Folgen hinzuweisen. Der Weg zur artgerechten Kooperation hieß im übrigen auch einzubeziehen, wie unsere eigene männliche Art so tickt.
Meine Weisheiten bezog ich nicht nur aus theoretischer Wissenschaft und Philosophie. Ich sammelte sie auch bei meinen Freiland-Beobachtungen zu speziellen Arten von Frauen und Männern. Das führte dann zu einigen Spekulationen. So drängte sich mir verschiedentlich die Frage auf: Gibt es möglicherweise doch einen höheren positiven Sinn der Evolution, daß wir mit unserem Wunderwerk Gehirn oft nichts anderes anzufangen wissen als uns so aufzuführen, wie wir es eben tun?
Rainer K. Liedtke
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„Sture Männer aller Gewichts- und Altersklassen nutzen das Schüren von Konflikten, um ihren Machtstatus und ihr Prestige aufzumöbeln. Eine verblödete Männerhorde, die ihnen nachlatscht, findet sich immer. Und so wird Liedtkes Paar-Studie im Grunde zu einer kleinen, mit viel Witz gespickten Welt-Gesellschafts-Studie: „Machtstreben stört Harmonie … Verzicht auf Dominanz wandelt Konflikte“.

Das Erwärmende bei Liedtke: Er nimmt sich nicht aus. Er hat Vieles von dem, was Männer an Verwirrungen so mit sich schleppen, auch im eigenen Verhalten erlebt. Man merkt ja oft erst im Nachhinein, wie bestimmte Dinge fast automatisch geschehen. Aber dann ist auch ein guter Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Übrigens auch für die weiblichen Heldinnen der Geschichte, die zwar das Meiste dazu beitragen, dass der Homo Sapiens bis heute überlebt. Aber oft genug stärken sie auch falsches männliches Verhalten.“ Drängler, Protzer, Kriegsgewinner: Zum artgerechten Umgang mit Frauen – Leipziger Internetzeitung, 01.01.2010

Über den Autor Dr. Rainer K. Liedtke

Medizin war eher ein Zufall. Statt Arzt zu werden plante Rainer K. Liedtke erst ein Studium der Soziologie. Er nahm aber dann, in letzter Minute, einen ihm angebotenen Studienplatz für Medizin an. Das Studium finanzierte er teils über Auftritte als Gitarrist einer Beat-Gruppe, als Bauarbeiter, sowie als wissenschaftlicher Hilfsassistent an der Universität. Zudem sammelte er erste schriftstellerische Erfahrungen als freier Redakteur bei medizinischen Journalen.
Das Interesse an Arzneimitteln entstand über den Weg. So machte er seinen Doktor der Medizin mit Forschungen zu DNA und RNA am biochemischen Institut der Universität Bonn. Dem folgten weitere Studien in der molekularen Medizin. Hiernach kamen mehrere Jahre praktische Tätigkeit als Krankenhausarzt, danach weitere Jahre in wissenschaftlichen Positionen der pharmazeutischen Industrie. Parallel hielt er als Universitäts-Lehrbeauftragter Vorlesungen in Pharmakologie. Neben wissenschaftlichen Publikationen veröffentlichte er mehrere medizinische Fachbücher, medizinische Patienten-Informationen und Artikel zu gesellschaftlich wichtigen medizinischen Entwicklungen. Hinzu kam die Erstellung von über hundert Patentschriften vor allem in Pharmazie, Medizin, Informationstechnik. Daß darunter auch noch ein Patent †œWindsurfboard mit Doppelrumpf-Bug†œ existiert, liegt eher an seinem früheren Hobby Windsurfing.
Als Gründer einer Deutschen und US Pharma-Firma war Rainer K. Liedtke dann einige Jahre in New York tätig. Zu Entdeckungen und Entwicklungen hier gehören u.a. die transdermale Schwangerschafts-Verhütung, Schmerz-Pflaster gegen Rückenschmerz (das diesbezüglich erste Marktprodukt in den USA), antidepressive Eigenschaften des Hormons Oxytocin. Nach seiner Rückkehr nach München folgten wieder theoretische Wissenschaft und Publikationen einer †˜Allgemeinen Theorie des Schmerz†™ sowie eines Modells zur Entstehung bestimmter Nebenwirkungen von Schmerzmitteln. Mehr Information zur Wissenschaft: www.rkliedtke.de.
Als Schriftsteller hat er seine Interessen an Soziologie wieder intensiviert mit dem Leitspruch:
„Fachwissen schließt Humor nicht aus†œ

KeinBuch2: Blutsbrüderschaft schließen, begraben oder mit Zuckerguss bestreichen

KeinBuch2: Weitere 86 Dinge, die du schon immer mit einem Buch tun wolltest, aber nie durftest

Gestern kam KeinBuch2 mit der Post. Kaum hatte es meine Tochter entdeckt, wurde es schon versenkt und anschließend wieder gerettet. Nach dem einstündigen Trocknungsprozess auf der Heizung hatte sich bereits die Dicke des Buches verdoppelt. Dann wurde mittels Ketchup mit KeinBuch2 Blutbrüderschaft geschlossen, alles, das glitzert gesucht und hinein geklebt und eine Runde „Hangman“ gespielt.

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KeinBuch1Weitere 83 Dinge, die man sonst wirklich nie mit einem Buch machen sollte, sind noch zu erledigen. Es will noch als Eiswaffel benutzt werden, mit Wattestäbchen bemalt, begraben oder an die Kette gelegt werden. Jetzt hat sein Zustand schon wesentlich mehr Ähnlichkeit mit KeinBuch1. Im letzten Jahr flog KeinBuch1 aus dem Fenster, lag unvermittelt im Gefrierschrank oder wurde mit dem Fahrrad überfahren. In der Welt der Bücher ist dies üblicherweise verboten. Dort heißt es: nicht bemalen, keine Eselsohren und nicht mit schmutzigen Händen anfassen …

KeinBuch2_CoverDas muss anders werden, hat sich der Münchner mixtvision Verlag gedacht und das KeinBuch entwickelt. Es ermöglicht einen fantasievollen Zugang zum Medium Buch, der Lesemuffel ebenso anspricht wie Bücherwürmer.

Kurzbeschreibung
Nicht mit schmutzigen Händen anfassen, nichts einkleben, keine Krickeleien und auf keinen Fall Zweckentfremden. So ein Quatsch! Auch für das KeinBuch2 gelten keine Verbote. Es will benutzt werden und soll hinterher auch so aussehen. Mehr dazu unter: keinbuch2.com

Pressestimmen
Ein antiautoritärer Crashkurs … immer noch eine Idee, richtig lustig. SPIEGEL ONLINE

Ein Jahr, fünf Auflagen und 20.000 verkaufte Exemplare später ist das KeinBuch zum erfolgreichen All Age-Titel geworden. Von Spiegel Online über Mädchen bis hin zur Stiftung Lesen war das Presseecho überwältigend; im Herbst 2009 wurde das KeinBuch als Trendmarke 2009 nominiert und mit dem Bayerischen Kleinverlagspreis 2009 ausgezeichnet.

Auch das KeinBuch2 soll Bücherliebhabern wieder die Gelegenheit bieten, ihr ganz persönliches Werk zu gestalten. Und Bücherhasser können damit all das anstellen, was sie noch nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen zu tun gewagt haben!

Die 176 Seiten umfassende Taschenbuchausgabe mit Spotlackierung ist am 07.01.2010 im mixtvision Verlag erschienen. Der Verlag spricht eine Altersempfehlung für Kinder ab 8 Jahre aus. KeinBuch2 ist für 9,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Neuerscheinung: Befreiung von Sándor Márai

„Auch wenn das Jahr noch jung ist: Dieser über 60 Jahre alte Roman gehört zu den wichtigsten und besten Neuerscheinungen 2010“, urteilt Stefan Sprang über Sándor Márais „Befreiung

Bereits im September 1945 beendete Sándor Márai (1900 – 1989), einer der bedeutendsten ungarischen Lyriker, Schriftsteller und Dramatiker des 20. Jahrhunderts, seinen Roman „Befreiung„. Das Manuskript der „Befreiung“ blieb in einer Truhe liegen. Erst vor zehn Jahren wurde der Text in Ungarn, jetzt erstmals auch auf Deutsch veröffentlicht. Der 190 Seiten umfassende Roman erschien am 05. Januar 2010 im Piper Verlag.

Der zweite Weltkrieg war zwar 1945 vorbei, von Befreiung konnte aber in Ungarn nicht die Rede sein. Mitte 1948 wurde die Kommunistische und die Sozialdemokratische Partei unter dem Druck der Kommunisten und der im Land gebliebenen Roten Armee zur Partei der Werktätigen vereinigt. Die bürgerlichen Parteien wurden verdrängt; die Schulen, die bis dahin größtenteils von der Kirche und privat betrieben worden waren, wurden verstaatlicht. Der neue Kulturminister József Révai betrieb die schrittweise Gleichschaltung von Presse, Rundfunk und allen kulturellen Institutionen; die großen Verlage wurden verstaatlicht.

Márais Werke wurden ab nun in seiner Heimat von der offiziellen Literaturkritik vernichtend beurteilt. Und so entschloss sich Márei im September 1948 Ungarn endgültig zu verlassen.

BefreiungKurzbeschreibung
Dezemberkälte liegt über dem belagerten Budapest, zwischen Todesangst und Erschöpfung wartet die junge Erzsébet zusammen mit den anderen Bewohnern im Keller eines Hauses auf ihr Schicksal. Tag und Nacht, Mittag und Morgen sind unterscheidungslos geworden. Inmitten von stehlenden, streitenden Menschen empfindet sie dennoch eine Art Milde, denn nun ist er endlich da, der Augenblick der Wahrheit. Während die anderen vor den heranrückenden Belagerern fliehen, beschließt Erzsébet zu bleiben. All ihre Sinne sind hellwach, als plötzlich ein junger Russe den Keller betritt. Geprägt von der Intensität des eigenen Erlebens, erzählt Sándor Márai von Freiheit, Anstand und dem letzten Augenblick seiner sich selbst zerstörenden bürgerlichen Welt.

Über den Autor
Sándor Márai, am 14. April 1900 in Kaschau (KoŠ¡ice, heute Slowakei) geboren, lebte und studierte in verschiedenen europäischen Ländern, ehe er 1928 als Journalist nach Budapest zurückkehrte. Er verließ Ungarn 1948 aus politischen Gründen und ging 1952 in die USA, wo er bis zu seinem Freitod am 22. Februar 1989 lebte. Mit der Neuausgabe des Romans Die Glut (1999) wurde Márai als einer der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts erkannt und zum Bestsellerautor. Danach erschienen zahlreiche Neuausgaben seiner Werke, die alle bei Piper vorliegen, zuletzt die Romane Die vier Jahreszeiten und Befreiung sowie die Neuedition seiner Tagebücher.

„Márais intensive Sprache bringt den zeitlichen Abstand umstandslos zum Schmelzen und redet so direkt zu uns, als habe die Weltgeschichte niemals Umwege gemacht.“ Sibylle Mulot, Spiegel Online Kultur am 06.01.2010

„Das Schicksal habe ihm die Hand geführt, meinte Márai. Wie sonst hätte er so kurz nach der dramatischen Befreiung Ungarns im Jahr 1945 einen so geschliffenen, in sich ruhenden, hochgradig lesbaren Text verfassen können?“ Stefan Sprang, Märkische Allgemein am 06.01.210

Neuerscheinung: Das Buch der anderen von Zadie Smith (Hg.)

Zadie Smith„Eine Generation von Feministinnen ist im Kommen, die nicht aus dem Gefühl der Wut heraus schreibt. Sondern aus einem Gefühl von Selbstvertrauen.“ Zadie Smith in einem Interview mit der FAZ am 23.11.09

Wir haben den Roman „Zähne zeigen“ von Zadie Smith im November 2002 im Lesekreis gelesen und besprochen. Wenn wir unsere mittlerweile über 70 gelesenen Bücher Revue passieren lassen und überlegen, welche Highlights dabei waren, fällt immer wieder der Name der erfolgreichen 34-jährigen Autorin.

In der im November 2009  im Verlag Kiepenheuer  & Witsch (hier findet man auch eine Leseprobe) erschienenen  Anthologie Das Buch der anderen“ hat Zadie Smith allerdings nur das Vorwort und die Geschichte Hanwell Sen. geschrieben. Die restlichen 20 Geschichten hat sie von 20 namhaften englischsprachigen Autoren schreiben lassen. Erfindet jemanden! Keine Vorgaben, kein Zwang, lautete die Bitte von Zadie Smith. Ohne Honorar lieferten die Autoren ganz unterschiedliche und zum Teil sehr beeindruckende, eindringliche Geschichten ab. Die Erlöse aus dem Verkauf von „Das Buch der anderen“ sollen der Charity-Organisation 826 New York zu Gute kommen. Die Organisation wurde von Zadie Smith ins Leben gerufen und soll Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren zum Lesen und Schreiben anhalten.

Über die Autorin
Zadie Smith, 1975 geboren in Willesden, halb Jamaikanerin, halb Britin, lebt mit ihrer Mutter in Willesden Green, einer multikulturellen Gegend im Norden Londons. Mit dem Schreiben begann sie während ihres Examens am King’s College in Cambridge, „als Ausgleich zu dem langweiligen Lernen“. Mit ihrem Debüt avancierte sie zum Liebling der Literaturszene. 2006 erhielt sie den Orange-Literaturpreis.

Das Buch der anderen1Kurzbeschreibung
„Es gibt so viele Möglichkeiten, Figuren zu erschaffen, wie es Autoren gibt.“ Zadie Smith.

Das Who is Who der literarischen Wunderkids des 21. Jahrhunderts in der englischsprachigen Welt – 21 Autoren schreiben 21 Geschichten über 21 Charaktere. Das Buch der anderen ist genau das, ein Buch über andere. Schlagen Sie die Seiten auf, und Sie werden eine ganze Reihe neuer, spannender Bekanntschaften machen!

Autorinnen und Autoren ihrer Generation folgten Zadie Smiths Bitte, zugunsten der von ihr ins Leben gerufenen Charity-Organisation 826 New York – einer Non-Profit-Organisation, die Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren zum Lesen und Schreiben ermutigen will sowie Lehrer dabei unterstützt, Talente zu entdecken – eine Shortstory zu einer Anthologie beizutragen.

Die Vorgabe: eine Geschichte schreiben, in deren Mittelpunkt eine Person steht. So ­präsentiert Nick Hornby das äußerst wechselvolle Autorenleben des J. Johnson in fiktiven Verlagsankündigungen Über den Autor (illustriert von Posy Simmonds), Jonathan Safran Foers Großmutter Rhoda bietet Plätzchen an, um uns die Geschichte ihrer Herzuntersuchung zu versüßen, und Dave Eggers lässt uns teilhaben an der Geschichte des hoffnungslos verliebten Steinriesen Theo. Mit einer Einleitung von Zadie Smith und Geschichten der besten jungen englischsprachigen Autorinnen und Autoren diesseits und jenseits des Atlantiks ist Das Buch der anderen so schillernd und innovativ wie seine Autoren und so lebendig und vielfältig wie seine Charaktere. Die Autoren:

Edwidge Danticat, Dave Eggers, Jonathan Safran Foer, Andrew Sean Greer, Aleksandar Hemon, A.M. Homes, Nick Hornby (u. Posy Simmonds), Heidi Julavitz, Miranda July, A.L. Kennedy, Hari Kunzru, Jonathan Lethem, Toby Litt, David Mitchell, Andrew O’Hagan, ZZ Packer, George Saunders, Zadie Smith, Adam Thirwell, Colm Tóibín, Vendela Vida

Rezension in der FAZ von Felicitas von Lovenberg vom 27.11.2009: Aus dem Leben führt keine Strickleiter

Foto: NYU Creative Writing – Flickr.com

Der fremde Wille von Markus C. Schulte von Drach

Erzeugt die Krankheit das Verbrechen, oder ist das Verbrechen selbst irgendwie seiner besonderen Natur nach immer von einer Art Krankheit begleitet? (Dostojewski, Schuld und Sühne, 1866)

Der fremde WilleEs ist schwer zu glauben, dass ein Mensch seinen Opfern die Kehlen aufreißt, lassen die Spuren doch eher auf ein Tier schließen.

Zu Beginn von Markus C. Schulte von Drachs Thriller „Der fremde Wille“ scheitert eine Expedition im Kongo. Dann erschüttert eine unglaubliche Mordserie München. Weitere Morde passieren in Schottland, Boston und auf Hawaii. Alle Opfer weisen die gleichen Spuren von Gewalt auf und lassen auf das Gebiss einen Raubtieres schließen. Der Münchner Kommissar Hans Bauer und die britische Psychologin Cynthia Collins ermitteln gemeinsam. Im Zuge dessen erfährt man viel über die neurologische und psychologische Störung des möglichen Täters, begründet mit den profunden Recherchen des Autors über die Erkenntnisse des modernen „Profiling“ internationaler Strafverfolgungsarbeit.

Markus C. Schulte hat mit Der fremde Wille eine psychologisch ausgefeilte Story mit einer eingängigen, spannenden Handlung geschrieben und letztendlich viel mehr als einen ausgezeichneten Kriminalroman. „Der fremde Wille“ wirkt nachhaltig und regt zu Diskussionen über Schuldfähigkeit und Eigenbestimmung an.

Kurzbeschreibung
Er muss es immer wieder tun.
Er hat keine Wahl.
Du bist nirgendwo sicher.

Eine Münchner Sonderkommission ermittelt in einer beunruhigenden Mordserie. Es mangelt nicht an Spuren, aber nichts bringt sie auch nur in die Nähe eines Verdachtes. Es folgen weitere brutale Überfälle. Doch diesmal schlägt der Täter an den unterschiedlichsten Orten auf der ganzen Welt zu. Die Suche nach dem Täter wird zu einem Wettrennen, das die Ermittler an ihre Grenzen führt: Etwas lässt sich nicht mehr aufhalten. Hauptkommissar Hans Bauer arbeitet an einer Mordserie im Englischen Garten. Bisher ermittelt seine Soko ohne sichtbaren Erfolg. Die Frauen wurden scheinbar zufällig zu Opfern. Ihr Umfeld ist unverdächtig. Das Vorgehen des Täters ist immer gleich.Auch die Spuren am Tatort sind eindeutig: Der Mörder hat jede Menge DNA und Fingerabdrücke hinterlassen. Sonderkommission, Gerichtsmedizin, modernste Kriminalistik – doch kein brauchbarer Hinweis, nicht der leiseste Verdacht. Dann werden weitere brutale Überfälle aus Hawaii, Schottland und Boston gemeldet. Fieberhaft arbeiten die Experten von FBI, Scotland Yard und BKA an einem Profil. Sie sind sich ihrer Vorgehensweise so sicher, dass sie beinahe die wichtigste Spur übersehen: die Morde selbst. In einer Welt, in der klassische Untersuchungsmethoden altmodisch geworden sind, wo sich neuste wissenschaftliche Erkenntnisse durchsetzen, sucht Bauer einen rätselhaften Mörder. Wie ein Schatten überfällt der Mörder seine Opfer, wie ein Schatten bewegt er sich durch das Netz der Ermittlungsmaßnahmen. Nichts kann ihn stoppen.

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat eine Leseprobe online gestellt.

Über den Autor
Jahrgang 1965, ist promovierter Biologe. Er arbeitet als Wissenschaftsredakteur bei Sueddeutsche.de. Zuvor Journalist u. a. für die Süddeutsche Zeitung, die Berliner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Die Welt. 2005 erschien sein erster Thriller Furor.

Die gebundene Ausgabe umfasst 512 Seiten und ist im April 2009 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Der fremde Wille ist für 19,95 Euro im Handel erhältlich.