100 Bücher – welche haben Sie gelesen?

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100 Bücher

  • Rowling, Joanne K. – Harry Potter (63%, 1,112 Votes)
  • Süßkind, Patrick – Das Parfum (62%, 1,083 Votes)
  • Saint-Exupéry, Antoine de – Der kleine Prinz (57%, 1,004 Votes)
  • Lindgren, Astrid – Pippi Langstrumpf (54%, 949 Votes)
  • Frank, Anne – Das Tagebuch der Anne Frank (54%, 941 Votes)
  • Meyer, Stephenie – Twilight-Sage (51%, 895 Votes)
  • Ende, Michael – Die unendliche Geschichte (50%, 874 Votes)
  • Brown, Dan – Sakrileg (45%, 784 Votes)
  • Goethe, Johann Wolfgang – Faust (44%, 777 Votes)
  • Tolkien, John Ronald Reuel – Der Herr der Ringe (43%, 748 Votes)
  • Shakespeare, William – Romeo und Julia (41%, 721 Votes)
  • Gaarder, Jostein – Sofies Welt (39%, 685 Votes)
  • Eco, Umberto Der Name der Rose (38%, 671 Votes)
  • Frisch, Max – Homo faber (38%, 671 Votes)
  • Fontane, Theodor – Effi Briest (37%, 658 Votes)
  • Orwell, George – 1984 (36%, 632 Votes)
  • Austen, Jane – Stolz und Vorurteil (34%, 601 Votes)
  • Funke, Cornelia – Tintenherz, Tintenblut, Tintentod (34%, 593 Votes)
  • Gordon, Noah – Der Medicus (33%, 587 Votes)
  • Follett, Ken – Die Säulen der Erde (32%, 564 Votes)
  • Twain, Mark – Huckleberry Finn (31%, 543 Votes)
  • Høeg, Peter – Fräulein Smillas Gespür für Schnee (29%, 512 Votes)
  • Wilde, Oscar – Das Bildnis des Dorian Gray (28%, 486 Votes)
  • Kundera, Milan – Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (27%, 480 Votes)
  • Grass, Günter – Die Blechtrommel (27%, 478 Votes)
  • Huxley, Aldous – Schöne neue Welt (26%, 462 Votes)
  • Remarque, Erich Maria – Im Westen nichts Neues (26%, 458 Votes)
  • Schätzing, Frank – Der Schwarm (26%, 454 Votes)
  • Hesse, Hermann – Der Steppenwolf (26%, 452 Votes)
  • Kafka, Franz – Der Prozess (26%, 451 Votes)
  • Mann, Thomas – Buddenbrooks (26%, 448 Votes)
  • Hesse, Hermann – Siddhartha (25%, 445 Votes)
  • Zafón, Carlos Ruiz – Der Schatten des Windes (25%, 440 Votes)
  • Kehlmann, Daniel – Die Vermessung der Welt (25%, 439 Votes)
  • Adams, Douglas – Per Anhalter durch die Galaxis (23%, 406 Votes)
  • Melville, Herman – Moby Dick (21%, 367 Votes)
  • May, Karl – Winnetou Trilogie (20%, 357 Votes)
  • Fynn – Hallo Mister Gott, hier spricht Anna (20%, 355 Votes)
  • Mann, Thomas – Der Zauberberg (19%, 341 Votes)
  • Pullman, Philip – Der goldene Kompass (19%, 340 Votes)
  • Groult, Benoîte – Salz auf unserer Haut (19%, 340 Votes)
  • Irving, John – Gottes Werk und Teufels Beitrag (19%, 329 Votes)
  • Camus, Albert – Die Pest (18%, 324 Votes)
  • Flaubert, Gustave – Madame Bovary (18%, 318 Votes)
  • Milne, Alan Alexander – Pu der Bär (Winnie the Pooh) (18%, 317 Votes)
  • Márquez, Gabriel García – Hundert Jahre Einsamkeit (18%, 314 Votes)
  • Rilke, Rainer Maria – Gedichte (18%, 313 Votes)
  • Mercier, Pascal – Nachtzug nach Lissabon (18%, 313 Votes)
  • Hosseini, Khaled – Drachenläufer (17%, 302 Votes)
  • Fitzgerald, F. Scott – Der große Gatsby (17%, 301 Votes)
  • Lenz, Siegried – Deutschstunde (17%, 300 Votes)
  • Bradbury, Ray – Fahrenheit 451 (16%, 279 Votes)
  • Nadolny, Sten – Die Entdeckung der Langsamkeit (16%, 279 Votes)
  • Highsmith, Patricia – Der talentierte Mr. Ripley (16%, 277 Votes)
  • Larsson, Stieg – Verblendung, Verdammnis, Vergebung (16%, 276 Votes)
  • Hornby, Nick – High Fidelity (16%, 276 Votes)
  • Noll, Ingrid – Der Hahn ist tot (16%, 276 Votes)
  • Coelho, Paulo – Veronika beschließt zu sterben (15%, 255 Votes)
  • Niffenegger, Audrey – Die Frau des Zeitreisenden (14%, 253 Votes)
  • Haushofer, Marlen – Die Wand (14%, 250 Votes)
  • Lelord, François – Hectors Reise (13%, 233 Votes)
  • Beckett, Samuel Warten auf Godot (13%, 232 Votes)
  • Roth, Philip – Der menschliche Makel (13%, 225 Votes)
  • Moers, Walter – Die Stadt der träumenden Bücher (13%, 223 Votes)
  • Kleist, Heinrich von – Michael Kohlhaas (13%, 222 Votes)
  • Steinbeck, John – Früchte des Zorns (12%, 206 Votes)
  • Dostojewski, Fjodor M. – Der Idiot (11%, 201 Votes)
  • Zweig, Stefanie – Nirgendwo in Afrika (11%, 201 Votes)
  • Wolf, Christa – Kassandra (11%, 198 Votes)
  • Travers, Pamela L. – Mary Poppins (11%, 196 Votes)
  • Murakami, Haruki – Gefährliche Geliebte (11%, 194 Votes)
  • Musil, Robert – Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (11%, 186 Votes)
  • Wood, Barbara – Rote Sonne, schwarzes Land (10%, 178 Votes)
  • Zimmer Bradley, Marion – Die Feuer von Troia (10%, 174 Votes)
  • Sartre, Jean-Paul – Der Ekel (9%, 166 Votes)
  • Irving, John – Owen Meany (9%, 162 Votes)
  • Roy, Arundhati – Der Gott der kleinen Dinge (9%, 160 Votes)
  • Regener, Sven – Neue Vahr Süd (9%, 153 Votes)
  • Mulisch, Harry – Die Entdeckung des Himmels (8%, 145 Votes)
  • Jelinek, Elfriede – Die Klavierspielerin (8%, 136 Votes)
  • Ellis, Bret Easton – American Psycho (8%, 135 Votes)
  • Montgomery, Lucy Maud – Anne auf Green Gables (8%, 135 Votes)
  • Wells, Herbert G. – Krieg der Welten (8%, 133 Votes)
  • Atwood, Margaret – Der Report der Magd (8%, 132 Votes)
  • Lem, Stanislaw – Solaris (7%, 124 Votes)
  • Hugo, Victor – Die Elenden (7%, 124 Votes)
  • King, Stephen – Der dunkle Turm (7%, 121 Votes)
  • McCullers, Carson – Das Herz ist ein einsamer Jäger (6%, 112 Votes)
  • Wolf, Christa – Kein Ort. Nirgends (6%, 111 Votes)
  • Eschbach, Andreas – Eine Billion Dollar (6%, 111 Votes)
  • Morrison, Toni – Menschenkind (6%, 111 Votes)
  • Herbert, Frank – Der Wüstenplanet (6%, 107 Votes)
  • Gabaldon, Diana – Outlander (5%, 86 Votes)
  • Ruff, Matt – Fool on the Hill (5%, 82 Votes)
  • Klüpfel, Volker – Laienspiel (5%, 81 Votes)
  • Updike, John – Hasenherz (4%, 76 Votes)
  • Auster, Paul – Das Buch der Illusionen (4%, 76 Votes)
  • Littell, Jonathan – Die Wohlgesinnten (4%, 75 Votes)
  • Marzi, Christoph – Lycidas (2%, 39 Votes)
  • Kuckart, Judith – Wahl der Waffen (1%, 11 Votes)

Gesamtstimmen: 1,755

Diese Auswahl ist das Ergebnis einer „Blog-Umfrage“ im Herbst 2008. Die Frage lautete: 10 Bücher als persönliche Empfehlung. Auf diese Weise wurden fast 500 Buchtitel eingereicht. Titel, die bei der Auswertung mehrfach genannt wurden, habe ich in dieser Liste der „100 Bücher“ zusammengefasst.

Die Umfrage ist seit Mai 2010 beendet.

Krimi-Klassiker von Friedrich Dürrenmatt als Hörbuch

Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Schweizer Kanton Bern, geboren.
In dem Schweizer Ort Ligerz am Bielersee entstand 1950 der erste Kriminalroman von Friedrich Dürrenmatt. Der Richter und sein Henker erschien zwischen dem 15. Dezember 1950 und dem 31. März 1951 in acht Folgen in der Zeitschrift Der Schweizerische Beobachter. Der Verdacht, Dürrenmatts zweiter Kriminalroman, erschien zwischen dem 15. September 1951 und dem 29. Februar 1952 ebenfalls als Fortsetzungsgeschichte zunächst in der Zeitschrift. Die ersten Jahre bis 1952 als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders aufgrund von Aufträgen deutscher Rundfunkanstalten, weswegen einige Hörspiele entstanden. Außerdem wurde zu dieser Zeit der Arche Verlag zu seinem Stammverlag.

Der Richter und sein Henker – Inhalt

der-richter-und-sein-henkerHans Bärlach ist ein alter Kriminalkommissar in Bern. Sein bester Mitarbeiter, Ulrich Schmied, wird auf einer Landstrasse im Jura erschossen aufgefunden. Daraufhin lässt Bärlach, da er selber krank ist, die Ermittlungen hauptsächlich von seinem Assistenten, dem Kriminalbeamten Tschanz durchführen. Dieser aber ist der Mörder und bringt deshalb den Lobbyisten Gastmann in Verdacht, der in der Nähe des Tatortes ein Haus hat. Es ergibt sich, dass Schmied mit Gastmann unter falschem Namen in Kontakt stand und wohl auf eigene Faust gegen ihn ermittelte. Die Polizei gerät in Schwierigkeiten, weil Gastmann politische Gönner hat.

Bei einem Besuch bei Gastmann wird Bärlach von dessen riesigem Hund angegriffen, und Tschanz muss das Tier erschießen.

Bärlach und Gastmann kennen sich. Vor vier Jahrzehnten wettete Gastmann, er werde ein Verbrechen begehen, das Bärlach ihm nicht nachweisen könne, und tötete einen Unbeteiligten, dessen Tod er als Selbstmord darstellte. Bärlach machte Karriere als Polizist, Gastmann als Verbrecher, und Gastmann blieb Bärlach immer einen Schritt voraus. Als letztes legales Mittel hat der alte Kommissar mit Schmied seinen besten Mann auf Gastmann angesetzt, wiederum ohne Erfolg. Daher versucht er nun, indirekt Tschanz auf den Kriminellen anzusetzen; dieser muss Gastmann schließlich des Mordes bezichtigen, um sich selbst zu schützen, aber auch um den «falschen» Mordfall abzuschließen und durch diesen kriminalistischen Erfolg in Schmieds Fußstapfen treten zu können.

Als Bärlach weitere Ermittlungen gegen Gastmann ablehnt, ist Tschanz verzweifelt. Gleichzeitig hat Bärlach Gastmann gewarnt, er werde ihm einen «Henker» schicken. Damit meint er den zu allem entschlossenen Tschanz, der die Konfrontation mit Gastmann sucht; als dieser sich zur Wehr setzt, werden er und seine zwei Diener von Tschanz erschossen. Auf diese Weise gelingt es Bärlach, Gastmann zu richten †“ allerdings nicht für dessen begangene Verbrechen, sondern für einen Mord, den ein anderer beging.

Zum Schluss entlarvt Bärlach auch Tschanz als Mörder, was er ihm bei einem letzten Treffen †“ einem opulenten „Festessen“ bei sich zu Hause †“ anhand von Indizien beweist. Tschanz ist erneut verzweifelt, gibt aber alles zu und wird von Bärlach hinausgeworfen. Am nächsten Tag findet man ihn tot unter seinem von einem Zug erfassten Wagen.

Kommissär Hans Bärlach, am Ende seiner Polizeikarriere angekommen und an Krebs leidend, erholt sich im Krankenhaus Salem von einer Operation. Dort wird er Zeuge, wie sein Freund, der Arzt Samuel Hungertobel, beim Anblick eines Fotos im Magazin Life erbleicht und leicht nervös wird. Der Abgebildete soll der deutsche Arzt Nehle sein, der im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig grausame Operationen an Häftlingen vorgenommen hatte, ohne sie zu narkotisieren, und sich 1945 umgebracht hat. Hungertobel erklärt schliesslich, eine grosse Ähnlichkeit zwischen Nehle und seinem Studienkollegen Emmenberger festgestellt zu haben, der während des Krieges in Chile weilte.

Der Verdacht – Inhalt

der-verdachtBärlach schöpft schliesslich den Verdacht, dass Nehle und Emmenberger entweder die Rollen getauscht oder aber ein und dieselbe Person sein müssen. Er prüft Interpol-Dokumente und medizinische Artikel von Nehle bzw. Emmenberger, die damals in Chile publiziert worden waren. Eines Nachts steigt der Jude Gulliver durch sein Fenster, der das Konzentrationslager als einziger Jude überlebt hatte und nach dem Krieg auf eigene Faust im Untergrund Naziverbrecher jagt. Bärlach lässt ihn von seiner Vergangenheit erzählen, während sie zusammen die Nacht durchzechen. Am wahrscheinlichsten erscheint Bärlach daraufhin, dass Emmenberger unter Nehles Namen die Verbrechen im Konzentrationslager begangen hat, nach dem Krieg in die Schweiz zurückgekehrt ist und nun unbehelligt die Privatklinik Sonnenstein bei Zürich führt. Diesen Verdacht lässt er von dem Journalisten Fortschig in dessen Zeitung „Apfelschuss†œ veröffentlichen und begibt sich selbst unter falschem Namen als Patient in Emmenbergers Klinik, in der Hoffnung, Emmenberger psychisch unter Druck setzen zu können, bis der sich selbst verraten würde. Emmenberger stellt sich tatsächlich als der Täter heraus, doch Bärlachs Plan geht nicht auf, denn geschwächt, wie er ist und gefangen in der Klinik, verliert Bärlach jegliche Kontrolle über die Situation. Emmenberger erweist sich als völlig skrupellos und wird von absolut ergebenen Mitarbeitern unterstützt. Bärlach erfährt, dass er Fortschig hat töten lassen und nun auch plant, Bärlach mittels einer seiner grausamen Operationen zu beseitigen. Doch im letzten Moment greift Gulliver ein, nach dem dieser den grausamen Emmenberger ermordet hat. Bärlach entkommt mit Gullivers Hilfe aus der Klinik Sonnenstein und wird von seinem Freund Hungertobel wieder zurück nach Bern gebracht.

Beide Kriminalromane von Dürrenmatt  sind bei Audible.de in einer ungekürzten Hörbuchfassung mit dem wunderbaren Sprecher Hans Korte im Download für 17,95 Euro bzw. 16,95 Euro oder im Abo für jeweils 9,95 Euro erhältlich.

Désirée von Annemarie Selinko

desireeDas Schuljahr ist so gut wie zu Ende – Lektüren wie Lessings Minna von Barnhelm und Emilia Galotti oder Der geteilte Himmel von Christa Wolf sind interpretiert, benotet und hoffentlich noch nicht vergessen, die Sommerferien fangen bald an.

„Was kann ich lesen, Mum?“, fragte mich meine fast erwachsene Tochter. Es darf keinesfalls langweilig sein, nicht zu schwer und durchaus romantisch. Nach dem überstandenen „Bis(s)-Hype, machte ich mich natürlich gerne auf die Suche nach „Ferien-Lesestoff“,  und prompt fiel mir meine angestaubte Ausgabe von Désirée von Annemarie Selinko in die Hände.

Ich glaube, eine Frau kann viel leichter bei einem Mann etwas erreichen, wenn sie einen runden Busen hat. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mir morgen vier Taschentücher in den Ausschnitt zu stopfen um wirklich erwachsen auszusehen. In Wirklichkeit bin ich natürlich schon ganz erwachsen, aber das weiß nur ich, und man sieht es mir noch nicht richtig an.

Mit diesen Zeilen beginnt Annemarie Selinkos, in Form eines fiktiven Tagebuches, geschriebener Roman Désirée. Er erschien 1951, wurde in 25 Sprachen übersetzt und gehört mit einer Gesamtauflage von über 2,8 Millionen Exemplaren zu den  größten Unterhaltungsromanen der deutschen Literatur.

Annemarie Selinko wurde 1914 in Wien geboren, studierte einige Semester Sprachen und Geschichte an der Universität Wien, war dann als Journalistin tätig, unter anderem als Österreich-Korrespondentin für die französische Zeitschrift L`Intransigeant. Mit der Veröffentlichung des  Unterhaltungsromans  Ich war ein häßliches Mädchen wurde sie bekannt, die Kritiker stellten sie auf eine Stufe  mit Vicky Baum. Als sie sich 1937 in Genf aufhielt, um einige Politiker-Interviews aufzunehmen, lernte sie dort bei einer internationalen Studentenkonferenz Erling Kristiansen kennen. Nach der Heirat mit dem dänischen Diplomaten Kristiansen 1938 lebte sie in Kopenhagen, Stockholm, Paris und London. Durch ihre Heirat wurde sie dänische Staatsbürgerin.

Als im Zweiten Weltkrieg Dänemark von den Deutschen besetzt wurde, schloss sich Selinko der Widerstandsbewegung an und wurde 1943 für kurze Zeit von der Gestapo inhaftiert. Mit ihrem Mann konnte sie in einem offenen Fischerboot nach Schweden flüchten und arbeitete in Stockholm bei einer Nachrichtenagentur. Gegen Kriegsende war sie als Dolmetscherin beim Hilfswerk des Roten Kreuzes tätig.

Annemarie Selinko starb 1986 im Alter von 72 Jahren in ihrer Wahlheimat Dänemark.

Ihr letztes Werk, den Roman Désirée über Désirée Clary, die ehemalige Verlobte Napoleons und spätere schwedische Königin, widmete sie ihrer Schwester Liselotte, die von den Nazis ermordet wurde.

Annemarie Selinko ÜBER MICH SELBST
Ich wurde am 1. September 1914 in Wien geboren. Solange ich denke kann, hatte ich den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Mit 13 Jahren veröffentlichte ich eine Kurzgeschichte in einer Zeitschrift. Als ich zur Redaktion ging, um mein Honorar abzuholen, fragte man mich, ob meine Mutter mich ermächtigt hätte, es in Empfang zu nehmen. Man glaubte, meine Mutter sei die Autorin. Ich wagte nicht zu sagen, daß ich die Geschichte geschrieben hatte, die ich sehr spitzfindig und ein bißchen sündhaft fand. Am Tage meines Abiturs bat ich einen Wiener Zeitungsverleger um einen Job. Ich zeigte ihm mein Abiturzeugnis und erklärte bescheiden: „Ich fürchte, in Latein und Mathematik bin ich nicht sehr tüchtig.“
Um mich loszuwerden, beauftragte er mich, eine Geschichte über arbeitslose Frauen zu schreiben. Da ich eine sehr behütete Kindheit verbracht hatte, machte diese erste Begegnung mit einer schrecklichen Armut einen ungeheuren Eindruck auf mich, und erschüttert schrieb ich einen Artikel, durch den ich ständige Mitarbeiterin der Redaktion dieser Zeitung wurde. Ich war damals 17 Jahre alt. Mein Vater wünschte, daß ich zur Universität ging, und so war ich gleichzeitig Journalistin und Studentin.

desiree1Kurzbeschreibung
Annemarie Selinkos großer historischer Roman, beschreibt die Geschichte der Désirée Clary, Seidenhändler-Tochter aus Marseille, die es tatsächlich zu etwas bringen und in die Weltgeschichte eingehen sollte. Sie war die erste Verlobte Napoleons, heiratete später den französischen Marschall Bernadotte, lebte in der Gunst des Kaisers in Paris und verließ Frankreich schließlich mit ihrem Mann, als der den schwedischen Thron bestieg. Das Buch erreichte in kurzer Zeit Millionenauflagen. Der Hollywood-Film mit Jean Simmons als Désirée und und Marlon Brando als Napoleon wurde ebenfalls ein Welterfolg, und auch heute noch hat dieser historische Liebesroman nichts von seinem Zauber verloren.

Der Roman besticht durch seine große Authenzitität der Beschreibung über das Ende der französischen Monarchie Er ist bunt, farbenprächtig und voller Gefühle, die natürlich auch nicht zu kurz kommen.  Désirée, die Protagonistin, verliebt sich unglücklicherweise in einen kleinen dahergelaufenen korsischen Soldaten mit großen Ambitionen – eine schicksalhafte Begegnung.

ZEIT-Leser-Edition – abstimmen über die Deutschen Klassiker

goetheNicht Kritiker und Redakteure, sondern Leser entscheiden über die Aufnahme der Klassiker in die neue ZEIT Leser-Edition „Deutsche Klassiker„, die im Herbst erscheinen soll.

Jeweils fünf Werke können pro Epoche gewählt werden, noch bis zum 02.07. läuft die Abstimmung über die Zeit der Aufklärung, Klassik, Sturm und Drang.

Zur Auswahl stehen insgesamt 25 Werke von Goethe, Gottsched, Gellert, Hölderlin, Klopstock, Lessing, Jakob Lenz, La Roche, Moritz, Paul, Schiller und Wieland.

Ab 03. Juli folgt die Zeit der Romantik und Biedermeier. Zu jeder Epoche können auch eigene Empfehlungen abgegeben werden.

Die Abstimmungsergebnisse werden in der neuen ZEIT-Leser-Edition vereint und im Herbst 2009 in Hardcoverausstattung mit Fadenheftung und hochwertigem Leineneinband erscheinen.

Unter allen Teilnehmern werden in einem Gewinnspiel diverse Preise verlost.

1750-1799: Aufklärung, Klassik, Sturm und Drang. (Abstimmung noch bis 02.07.)

1800-1849: Romantik, Biedermeier, Vormärz (Abstimmung ab 03.07.)

1850-1899: Realismus, Naturalismus, Fin de siècle (Abstimmung ab 10.07.)

1900 bis heute: Moderne, Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur (Abstimmung ab 16.07.)

Quelle: DIE ZEIT

Der letzte Roman von Alexandre Dumas: Der Graf von Sainte-Hermine

„Da wären wir also in den Tuilerien“, sagte der erste Konsul zu seinem Sekretär Bourrienne, als sie den Palast betraten, der die vorletzte Station Ludwigs XVI. zwischen Versailles und dem Schafott gewesen war. „Jetzt liegt es an uns dort zu bleiben“. (Link zur Leseprobe im Verlag Blanvalet)

der-graf-von-sainte-hermineMit diesen Zeilen beginnt Alexandre Dumas (pére) unwiderruflich letzter Roman Der Graf von Sainte-Hermine. Er war lange verschollen und ist jetzt im Blanvalet Verlag als literarische Sensation angekündigt und in einer Übersetzung von Melanie Walz erschienen. Er umfasst 1040 Seiten und kostet 24,95 Euro.

Dumas Welterfolg Die drei Musketiere spielt im 17. Jahrhundert, Der Graf von Monte Christo nach der französischen Revolution und Napoleons Untergang.

Hector, der Graf von Sainte-Hermine und Protagonist, begeht seine Heldentaten dazwischen. Er schlägt Schlachten, erschießt Admiral Nelson, reist rettend und jagend durch die Welt, ist reich, allmächtig, gelenkig, gebildet und natürlich keusch, denn was wäre ein Abenteuerroman ohne eine Liebesgeschichte mit einer schönen jungen Dame. Die Schauplätze sind Paris, die Bretagne, die Weltmeere, Birma, Trafalgar, Irland, Italien. Bevor Alexandre Dumas Der Graf von Sainte-Hermine beenden konnte, starb er 1870 in Puys, Seine-Maritime.

Kurzbeschreibung
Ein hinreißendes Lesevergnügen – vom Meister des Abenteuerromans: Alexandre Dumas.
Hector de Sainte-Hermine, letzter Nachfahre einer adeligen Familie, die von der Französischen Revolution ausgelöscht worden war, hatte bei seinem Leben geschworen, Rache zu nehmen und den Royalisten treu zu dienen. Hin und her gerissen zwischen seinem Eid und seiner Begeisterung für Napoleon, wird ihm beides zum Verhängnis. Als er seine große Liebe verliert, sucht er verzweifelt den Tod, schmachtet Jahre im Kerker, bevor er als Korsar und Freibeuter die Meere zwischen Mauritius und Birma besegelt. Jedoch immer wieder taucht er als Held wider Willen aus seinen Abenteuern auf.Hector weiß sich wohl durch Tapferkeit und Mut auszuzeichnen. Er ist der Retter adeliger junger Damen, kämpft im Seekrieg gegen England und wird gar zum Helden der Nation, als ihm in der Schlacht von Trafalgar der tödliche Schuss auf Admiral Nelson gelingt. Napoleon will ihn ehren, doch als er Hector erkennt, fällt dieser erneut in Ungnade und wird nach Italien verbannt. Dort warten neue Abenteuer auf den mutigen Grafen …Die literarische Sensation – Alexandre Dumas‘ letzter Roman: nach 135 Jahren entdeckt!

alexandre_dumasKlappentext
„Absolut wunderbar! Dumas ist und bleibt der ‚Napoleon unter den Erzählern‘!“ Washington Post

Über den Autor
Alexandre Dumas père (1802-1870) genoss nur eine dürftige Schulbildung. Bereits vierzehnjährig arbeitete er als Schreiber, 1822 wurde er Sekretär des Herzogs von Orléans und späteren Bürgerkönigs Louis-Philippe. Ein romantisches Historienstück machte ihn 1829 als Dramatiker berühmt. Nach weiteren Bühnenerfolgen erschien eine große Anzahl meist historischer Abenteuerromane, darunter so zeitlos populäre wie „Die drei Musketiere“ und „Der Graf von Monte Christo“. Als Enkel einer schwarzen Sklavin, dessen Vater selbst noch in der Sklaverei geboren worden war, sah sich Dumas zeitlebens rassistischen Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 2002 wurden anlässlich seines 200. Geburtstages seine Gebeine ins Pariser Pantheon überführt.

Quellen: Spiegel Online, Blanvalet, Wikipedia