Der Lesekreis wird 3 Jahre alt – Google schenkt uns PageRank 5

Wir haben heute 3. Geburtstag!

Am 30. April 2007 ist der erster Beitrag von Lesekreis.org online gegangen.

An einem verregneten Sonntag haben wir 53 Buchcover eingescannt (!), die Kurzbeschreibungen dazu abgetippt (!), die Beiträge zurückdatiert auf „Lesemonat“ und „Lesejahr“ und sie dann veröffentlicht. So kam es, dass am Geburtstag des Blogs gleich 53 Beiträge mit den Büchern, die wir von 1999 bis 2007 im Lesekreis besprochen haben, online gegangen sind.

Mittlerweile sind es 1770 Beiträge, und es ist höchste Zeit einmal von Herzen „Dankeschön“ zu sagen!

Unser Dank gilt unserem „Geburtshelfer“ Christian, der gerade in der ersten Zeit ganz besonders viele Stunden für den Aufbau der Seite geopfert hat und uns bei den vielen, vielen technischen Fragen immer hilfsbereit mit Rat und Tat unterstützt hat.

Was wäre ein ein Blog ohne Besucher? Unglaubliche 2 171 533 Besucher haben in den letzten drei Jahren diesen Blog besucht und hoffentlich auch gefunden, was sie gesucht haben. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei den 2 779 Kommentatoren, die mit 22 518 Kommentaren ein reges Feedback gegeben und dafür gesorgt haben, dass es hier nie langweilig wurde.

In den drei Jahren hat sich hier viel verändert. Konzepte wurden gesucht, gefunden und wieder verworfen. Der Blog befindet sich permanent in einem Entwicklungsprozess, und das wird hoffentlich auch weiterhin so bleiben.

2007/2008 war die „Stöckchen-Zeit„. Irgendwann war es nicht mehr cool sich gegenseitig Stöckchen zuzuwerfen und immer mehr „no Stöckchen-Buttons“ tauchten in den Blogs auf. Abgelöst wurde diese eigentlich schöne Aktion durch die Blogparaden, die wohl auch heute noch sehr beliebt sind.

2008 war das Jahr der „Schönsten ersten Sätze„. Tage- und nächtelang haben wir uns auf die Suche nach Buchanfängen gemacht, die noch nicht bei Google indiziert waren. Dabei haben wir unsere Bücherregale entstaubt und wunderbare, längst vergessene Bücher gefunden und besprochen.

2009 hat uns rein zufällig der Twilight-Hype überrannt. Viele, vor allem jugendliche Leser, landeten hier auf der Suche nach Neuigkeiten über Stephenie Meyers „Bis(s)-Reihe“. Twilight sorgte nicht nur bei den Jugendlichen für viel Gesprächsstoff, auch bei unseren „alteingesessenen“ Blogbesuchern und in der Literaturszene überhaupt löste der Hype kontroverse Diskussionen auf. Mittlerweile sind die meisten Kritiker verstummt. Es wird natürlich immer Leser einer anspruchsvolleren Literatur geben, aber die Fantasy-Literatur à la Stephenie Meyer hat sich etabliert. Die Verlagswelt hat sich darauf eingestellt, der Buchhandel profitiert davon. Einige der hier gestrandeten Fans halten uns auch heute noch die Treue und bereichern mit ihren lebhaften Diskussionen unseren Blog.

2010 steht im ganz im Zeichen von „Social Media“. Twitter und Facebook sind aus dem Blog-Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Leserkreis verzeichnet aktuell 769 Twitter-Followers und 149 Facebook-Fans. Wie sich das entwickelt, bleibt abzuwarten.

Derzeit arbeiten wir an einer neuen Rubrik. Unter dem Motto „Menschen wie wir“ soll verstärkt auf Charaktere aus Büchern eingegangen werden. Weiterhin wird unsere „Buch-Community“ verstärkt Bücher rezensieren. Wir bedanken uns bei den Verlagen, die uns Rezensionexemplare zur Verfügung stellen.

Last but not least bedanken wir uns auch bei Google. Pünktlich zum 3. Geburtstag wurde unser Lesekreis mit dem PageRank 5 aufgewertet. 😉

Vielen Dank @ all!

Trond Sander, die Hauptperson in Per Pettersons „Pferde stehlen“

Menschen wie wir

Trond Sander, die Hauptperson in Per Pettersons „Pferde stehlen“.

Trond Sander, 67 Jahre, zieht sich zurück. Er, der Junge mit den Goldhosen, der durch den Verkauf seiner Firma nun genug Geld hat, möchte ein Leben in der Stille beginnen. Ihn begleiten seine Hündin Lyra aus einem Tierheim in Oslo und seine Erinnerungen.
Diese drohen so übermächtig zu werden, dass er ihnen nicht mehr ausweichen kann.

„Ich habe verkauft, was von der Firma übrig war, und bin hierher gezogen, das musste ich tun, sonst wäre es mir übel ergangen. Ich konnte nicht weitermachen wie bisher.†œ S.283

Trond hat sich aller Bindungen entledigt. Seine Frau starb bei einem Autounfall vor drei Jahren, seine Töchter wissen nicht, wo sich ihr Vater aufhält, und dass er sich ein Haus fernab von der lärmenden Großstadt Oslo in der Stille der ostnorwegischen Wälder gekauft hat. Hier stellt er sich seinen Erinnerungen, die schneller kommen als ihm lieb ist.

Auslöser ist sein Nachbar Lars Haug, in dem er den Bruder seines Jugendfreundes Jon erkennt.
In seiner Jugend hat er 15-jährig einen Sommer mit seinem Vater an einem ähnlichen Ort verbracht. Das war der letzte Sommer mit seinem Vater, ein Sommer in dem er unfreiwillig erwachsen geworden ist. Seine Mutter und seine Schwester blieben in Oslo. Er wähnte sich als „Auserwählter†œ mit seinem Vater in enger Zweiergemeinschaft verbunden.

Rückblickend erkennt er, dass diese Sicherheit eine trügerische war. Der Vater wird die Familie und ihn am Ende des Sommers verlassen, und er wird nie wieder Kontakt zu ihm aufnehmen. Die Zeit mit dem Vater ist geprägt von Eindrücken, die ihn jetzt einholen. Der Vater hat in der norwegischen Widerstandsbewegung gearbeitet und Informationen und Menschen außer Landes geschleust. Unterstützt wird er dabei von einer Frau, die in diesem Sommer ihre „zufällige†œ Nachbarin ist. Mit ihr wird er ein neues Leben beginnen, zusammen mit ihrem Sohn Lars – ein Leben, in dem Trond keinen Platz mehr hat.

Später wird Tronds Lieblingslektüre „David Copperfield†œ sein. Dem Titelheld ergeht es übel, aber die Geschichte nimmt einen guten Ausgang. Trond liest das Buch „Seite um Seite, fast starr vor Schreck, weil ich sehen musste, wie alles zuletzt auf seinen Platz fiel, und dem war ja auch so, aber es dauerte immer so lange, bis ich mich sicher fühlte. In der Wirklichkeit war es anders.†œ

Für Trond waren die Erlebnisse in diesem Sommer traumatisch und richtungweisend für sein weiteres Leben.
Sein Vater lebte nun in einer anderen Familie weiter mit einem Stiefsohn.

Als er Jahre später auf Lars trifft, wäre seine brennendste Frage, die er sich jedoch nicht traut ihm zu stellen: „Hast du den Platz eingenommen, der eigentlich meiner war? Hast du Jahre meines Lebens bekommen, die eigentlich mir gehören sollten?“ S.280
Dieses Gefühl, nicht für das geliebt zu werden was man ist und auswechselbar zu sein, hat sein weiteres Leben bestimmt. Es ergeht ihm wie David Copperfield. „Ob ich als Hauptperson meines eigenen Lebens hervortreten werde, oder ob sonst jemand diesen Rang einnehmen wird, müssen diese Seiten erst erweisen.†œ S.279

Per Petterson beschreibt hier einen Menschen, der schockartig erwachsen werden muss, denn „der kindliche Glauben an die immer gute Wendung im Leben†œ hat sich erledigt. Das Vertrauen war „im Laufe eines einzigen Julitages wie weggeblasen†œ. Sein Vater ist für ihn so gut wie tot, die Trauer über den Verlust unterdrückt er sein Leben lang. Das kindliche Gefühl, zusammen mit seinem Vater „Bäume ausreißen†œ zu können, verpufft. Er trifft auf eine Grenze, die er akzeptieren muss.

Nicht umsonst beginnt das Buch mit einer Grenzerfahrung. Die Kohlmeisen, die Trond aus seiner Hütte heraus beobachtet, fliegen gegen die Fensterscheibe und landen betäubt im Schnee. Was für ein wunderbares Bild für die innere Isolation, das an Marlen Haushofers Roman „Die Wand†œ erinnert. Trond fragt sich „Ich weiß nicht, was ich habe, dass sie haben wollen†œ. Wir hoffen für ihn, dass er seine Einsamkeit überwinden wird.

Die Kommunikation mit seiner unverhofft auftauchenden Tochter lässt darauf schließen, dass er beginnt sich zu öffnen. Oder wie ein Rezensent es schrieb: „Er hat sich endlich entschlossen in seinem Leben selbst die Hauptrolle zu spielen, auch wenn der Abgang von der Lebensbühne nicht mehr fern ist.

„Pferde stehlen“ von Per Petterson ist am 10. Januar 2008 im Fischer Verlag erschienen. Der Lesekreis hat das Buch im April 2010 besprochen.

Rezensionen:

FAZ vom 04.03.2006, Nr. 54 / Seite 50: Wir entscheiden selbst, wann es weh tut – Hasenjagd auf die verlorene Zeit: Per Pettersons großes Vatersuchspiel

23.04.2006 Lesemond

April 2010: Pferde stehlen von Per Petterson

„Pferde stehlen“ von Per Petterson, in der Übersetzung von Ina Kronenberger, lautet der neue Titel von dem Roman, den wir am 24.04.10 im Lesekreis besprechen. Wir treffen uns zur üblichen Zeit bei Jürgen. Wir können uns auf „eine ruhige, kraftvolle Prosa, wie auch die ZEIT über den Roman urteilt, freuen.

Kurzbeschreibung
Norwegen im Sommer 1948: Der fünfzehnjährige Trond verbringt die Ferien in einer Hütte nahe der schwedischen Grenze. Als in der Nachbarsfamilie ein schreckliches Unglück geschieht, entdeckt der Junge das wohlgehütete Lebensgeheimnis seines Vaters. In den Kriegsjahren hatte dieser zusammen mit der Nachbarin politisch Verfolgte über den Fluss gebracht. Und sich dabei für immer in diese Frau verliebt. Noch ahnt Trond nicht, dass er seinen Vater nach diesem gemeinsamen Sommer nie wiedersehen wird.

Pressestimmen
„Eine wunderschön erzählte Geschichte über die Liebe und das Glück, das Jungsein und das Alter, die Natur und die Einsamkeit. Das Schönste wäre, wenn einer auf die Idee käme, dieses Buch zu verfilmen. Das wäre ein Film, bei dem man ein bisschen weinen würde, aber gleichzeitig auch den Daumennagel anknabberte, weil es so spannend ist.“ (Christine Westermann, WDR)

„Pferde stehlen ist ein elegischer Vaterroman, aber auch eine poetische Huldigung an die nordische Natur.“ (Neue Züricher Zeitung)

„Eindringlicher als Per Petterson kann man von Leuten in ihrer Landschaft nicht erzählen.“ (Süddeutsche Zeitung)

„Das ist verdichtetes Leben: von absolut zwingender und unangestrengter Notwendigkeit.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Über den Autor
Per Petterson, geboren 1952 in Oslo, ist ausgebildeter Bibliothekar und arbeitete als Buchhändler und Übersetzer, bevor er sich als Schriftsteller etablierte. Sein Buch Sehnsucht nach Sibirien wurde 1997 für den Nordic Council’s Literature Prize nominiert.Ina Kronenberger, geboren 1965 in der Pfalz, übersetzt aus dem Norwegischen und Französischen, u.a. Per Petterson, Linn Ullmann, Ketil Björnstad, Anna Gavalda, Amin Maalouf und Thomas Gunzig.

Februar 2010: Die Einsamkeit der Primzahlen von Paolo Giordano

Rainer hat so überzeugend von seinem Buchvorschlag über „Die Einsamkeit der Primzahlen“ von Paolo Giordano geschwärmt, dass wir einstimmig beschlossen haben es beim nächsten Lesekreis-Treffen zu besprechen. Wir treffen uns am 13.02.2010 zur üblichen Zeit bei Eli.

Die Einsamkeit der PrimzahlenKurzbeschreibung
„Zum Teufel noch mal, was für ein großartiger Schriftsteller, schon mit 26 Jahren!“ Andrea Camilleri

Ein einziger Tag in ihrer Kindheit, so scheint es, hat über ihr ganzes Leben entschieden. An einem solchen Tag verlor Alice für immer ihre Unbeschwertheit und das Vertrauen zu ihrem halsstarrigen Vater. Mattia hingegen verlor mit sechs Jahren seine Schwester, deren Hilfsbedürftigkeit er ein einziges Mal, für wenige Stunden, missachtet hatte. Seither quälen ihn Schuldgefühle, die er niemandem offenbart.

Sieben Jahre später lernen Mattia und Alice sich auf dem Gymnasium kennen. Die Anziehungskraft zwischen den beiden scheint unwiderstehlich. Jeder erkennt im anderen die eigene Einsamkeit. Alice ist der einzige Mensch, dem Mattia wenigstens einmal seinen Schmerz zu offenbaren wagt. Und umgekehrt würde sie nie einen anderen als ihn bitten, das Tattoo von ihrer Haut zu entfernen, mit dem sie ihre inneren Wunden gleichsam übermalen wollte. Doch mit den Jahren werden die Hindernisse, die die beiden einander unbewusst in den Weg legen, höher und höher. Bis sie sich entscheiden müssen.

In einer ebenso klaren wie poetisch-eindringlichen Sprache erzählt Paolo Giordano die Geschichte von Alice und Mattia, die wie Primzahlzwillinge nahe beieinanderstehen und doch immer durch eine Winzigkeit getrennt bleiben. Komplexe Seelenzustände schildert er so genau, dass sie fassbar werden und uns tief berühren. Paolo Giordano findet unvergessliche Bilder für die verschlungenen Wege, auf denen die Dramen der Kindheit in uns fortwirken. Seine Prosa verwandelt auf magische Weise Schmerz in Trost.

Ausgezeichnet mit Italiens renommiertestem Literaturpreis – dem „Premio Strega“. Mit 26 Jahren ist Paolo Giordano der jüngste Gewinner aller Zeiten.

„Eindringlich und unaufhaltsam lässt Giordano den Schmerz der Kinder, der Jugendlichen und der Erwachsenen in den Leser einsickern. … Hier zeigt sich der Physiker Paolo Giordano als hervorragender Menschenanalytiker – wie auch bei seinen Nebenfiguren, die oft nur kurz auftauchen, dann vom Autor vergessen scheinen, um plötzlich wieder bedeutsam zu sein. Selbst sie zeigen sich dem Leser in einer Komplexität, für die man ihren Schöpfer nur achten kann. … seine Geschichte besticht nicht nur durch direkte, schnörkellose Dialoge und einen poetischen, bildreichen Erzählstil, sondern auch durch Spannung. Und so war der Roman in Italien 2008 der meistgekaufte. Giordano, als Physiker der wissenschaftlichen Abhandlung so mächtig wie dem literarischen Schreiben, beweist, dass sich Naturwissenschaft und Literatur aufs Schönste ergänzen können. Eine ungewöhnliche Bereicherung.“ Liliane Zuuring, Westdeutsche Allgemeine (29.08.2009)

Die 368 Seiten umfassende gebundene Ausgabe ist im August 2009 in Karl Blessing Verlag erschienen. Die Einsamkeit der Primzahlen ist für 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Dezember 2009: Atemschaukel von Herta Müller

Die Abstimmung für die „Atemschaukel“ von Herta Müller war ziemlich einstimmig. Natürlich kommen wir nicht darum herum, den neuen Roman der frischgekürten Literaturnobelpreisträgerin im Lesekreis zu lesen.  Die Besprechung findet am 19. Dezember um 21 Uhr bei Heike und Christian statt.

AtemschaukelKurzbeschreibung
Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15° C.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen.

Pressestimmen
„Ein überwältigender, ergreifender, demütig machender Roman, die vielleicht nachhaltigste Leseerfahrung dieses Herbstes.“ (Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.09)

„Ein sprachliches Kunstwerk, wie es das in diesem Herbst kaum ein zweites Mal geben dürfte. Wer es schafft, Herta Müllers bestürzenden, bedrückenden und – wegen seiner sprachlichen Kraft – beglückenden Roman zu Ende zu lesen, wird dieses Buch nie wieder vergessen.“ (Focus, Hajo Steinert, 10.08.09)

Über die Autorin
Herta Müller, 1953 geboren im deutschsprachigen Nitzkydorf/Rumänien, studierte 1973 – 1976 deutsche und rumänische Philologie in Temeswar. Nach dem Studium arbeitete sie als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Sie wurde entlassen, weil sie sich weigerte für den rumänischen Geheimdienst Securitate zu arbeiten. Ihr erstes Buch „Niederungen“ lag danach vier Jahre beim Verlag und wurde 1982 nur zensiert veröffentlicht. 1984 erschien es in der Originalfassung in Deutschland. Herta Müller konnte danach in Rumänien nicht mehr veröffentlichen und war immer wieder Verhören, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch die Securitate ausgesetzt. 1987 Übersiedlung nach Deutschland. 1989 – 2001 Gastprofessuren an Universitäten in England, Amerika, Schweiz und Deutschland. Seit 1995 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Herta Müller wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt sie 2006 den Würth-Preis für Europäische Literatur für ihr literarisches Gesamtwerk sowie den Walther-Hasenclever-Werkpreis. Herta Müller lebt in Berlin. 2009 erhielt die Autorin die Ehrengabe der Heine-Gesellschaft.